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Dienstag, 3. Dezember 2013

Weinpräsentation Deutscher Spitzenweingüter am 2. Dezember 2013, Hotel Villa Kennedy, Frankfurt

 Helga König
Eine kleine Auswahl Deutscher Spitzenweingüter präsentierte am 2.Dezember 2013 im Konrad-Adenauer-Ballsaal der Villa Kennedy in Frankfurt vorzügliche Weine einem sehr interessierten Publikum. 

Rechtzeitig zum bevorstehenden Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel  hatten Weinliebhaber Gelegenheit, sich genau zu überlegen, was sie an den Festtagen auf den Tisch bringen möchten. Es wurde viel verkostet, viel diskutiert und noch mehr bestellt.

Die Villa Kennedy ist ein Fünf-Sterne-Hotel in Frankfurt/Sachsenhausen und eines der schönsten und am ruhigsten gelegenen Luxushotels in der Bankenstadt. Hier also präsentierten die Spitzenweingüter Dr. Heger, Wirsching, Schloß Saarstein, Salwey, Künstler, Schloss Proschwitz, Aldinger, Drautz-Able, Adeneuer und Knipser ihre Köstlichkeiten. 

 Andrea Wirsching
Nach einigen größeren Veranstaltungen des V. D. P. –Verbandes in diesem Jahr begeisterte mich die gestrige Verkostung besonders, weil die Zunge und der Gaumen natürlich stets nur eine bestimmte Anzahl von Weinen in wenigen Stunden erfassen können und hier  in der Villa Kennedy nicht überfordert wurden, sondern umfassend  die edlen Tropfen genießen konnten. 

Gefreut habe ich mich erneut die köstlichen Weine des Weinguts Dr. Heger/Ihringen am Kaiserstuhl verkosten zu dürfen, nachdem wir auf "Buch, Kultur und Lifestyle" in diesem Herbst immer wieder Weine dieses Badischen Spitzenwinzers vorgestellt haben. 

Begeistert auch haben mich die Weine aus dem Hause Wirsching und ein Wiedersehen mit Frau Andrea Wirsching/ Iphofen (Franken), deren Weine wir ebenfalls im Laufe dieses Jahres auf "Buch, Kultur und Lifestyle" vorgestellt haben.

Nicht minder angetan war ich von den  Grauburgundern des Hauses Salwey, Oberrotweil, Kaiserstuhl. 

Eine Neu-Entdeckung für mich ist das Weingut Drautz Able aus Heilbronn. Hier  machte mich ein Weißweincuvée, aber auch ein Sauvignon Blanc sehr neugierig.

 Monika Drautz
Die württembergischen Rotweine von  Aldinger und Drautz Able waren für mich ein ebensolcher Genuss wie die Ahrrotweine von Adeneuer und die Pfalzrotweine von Knipser. Unmöglich sie miteinander zu vergleichen, weil die Bedingungen für diese Rotweine zu verschieden sind.

Erwähnen möchte ich den vorzüglich mundenden Pinot Blanc Sekt b.A. brut (Trad. Flaschengärung) von Schluss Proschwitz und auch die Liköre und Brände dieses Hauses,  über die wir in den nächsten Tagen auf "Buch, Kultur und Lifestyle"  berichten werden, nachdem wir Weine des sächsischen Winzers Prinz zur Lippe bereits vor geraumer Zeit vorgestellt haben. 

Dass ich mit Dr. Hegers "Mimus"  Ihringer Winkelberg - Spätburgunder Barrique trocken den Abend, der viele interessante Gespräche über die Weine, aber auch nette Gesprächspartner bereithielt, ausklingen ließ, ist nicht nur meiner besonderen Liebe zu Ihringen geschuldet, sondern auch meiner Affinität zu den Kreationen des Hauses Dr. Heger.

Helga König

 Frank Adeneuer
Weingut Knipser
























Schloss Proschwitz











 Konrad Salwey


Text und Fotos: Helga König

Montag, 2. Dezember 2013

Bericht zur Lesung Barbara Vinken- Angezogen. Das Geheimnis der Mode oder: Und sie wissen nicht, was sie anziehen, Donnerstag, 28.11.13

 Prof. Dr. Barbara Vinken,  Alfons Kaiser
Foto: Helga König
Am Donnerstag, den 28.11.2013 um 19.30 Uhr fand im Literaturhaus Frankfurt die Lesung zu Barbara Vinkens "Angezogen. Das Geheimnis der Mode oder: Und sie wissen nicht, was sie anziehen" statt. Die Literaturprofessorin Dr. Vinken irritierte zunächst ein wenig durch ihren ungewöhnlichen, dabei aber sehr schicken Auftritt, den man von intellektuellen Damen in der Regel nicht erwartet. Besonders reizvoll fand ich die Lackschuhe mit aparten Schleifen. Aber auch ihr schwarzes Strickkleid mit Lochmuster im Oberteil vermittelte die Reize der schönen Frau mit Hochsteckfrisur bestens. Ein mutiger Auftritt in der vergeistigten Atmosphäre des Literaturhauses.

Am Podium angelangt, wurde die charmante Dame dann von Alfons Kaiser, dem wenig charmanten Redakteur der F.A. Z,  in die Mangel genommen. Pausenlos enervierte er sie wegen ihrer Prada-Tasche und musste auch unbedingt einflechten, dass das vorgestellte Buch von der F.A.Z. verrissen wurde. War das wirklich nötig?  Prof. Dr. Vinken mutmaßte, dass der Rezensent der F.A.Z ihr Buch nicht wirklich gelesen habe und begründete dies auch. Ich  lese das Buch derzeit übrigens auch und finde es  exzellent.

Dem Redakteur der F.A.Z intellektuell haushoch überlegen, begann sie fortan mit ihm zu spielen, indem sie eine etwas   manierierte, Weltläufigkeit vermittelnde Diva gab, die in der Konversation ständig die Sprachen wechselt, Gedanken in abgebrochenen Sätzen präsentiert, dabei honigsüß lächelt und auf diese Weise ihren durch seine Einwände kleinstädtisch wirkenden Gesprächspartner an die Wand spielte.

Das zu beobachten war  nicht uninteressant, weil Vinken deutlich machte, wie galant eine gebildete, intelligente Frau doch einen uncharmanten Mann in den Senkel  zu stellen vermag, ohne dabei stutenbissig zu werden.

Vinken berichtete über das System, das Modewandel beinhaltet, zeigte an einer Leinwand Bilder und begründete ihre Aussagen durch das Anschauungsmaterial. Jil Sander und Coco Chanel waren Thema und auch der Gedanke, dass sich Zeitgeist in der Mode widerspiegelt. In den Augen der Literaturprofessorin kann man in Kleidern lesen wie in einem Gedicht. Die Interpretationsmöglichkeiten sind also immer vielschichtig.

Ihr Buch, das sie in neun Kapitel eingeteilt hat, thematisiert u.a. wie die Mode aus der Männerwelt verschwand und zum weiblichen Laster wurde. Diesen Wechsel zeigte Vinken auch anhand von Bildern u.a. einer Gemäldeablichtung von Ludwig XIV. 

Zur Sprache gebracht wurden nicht zuletzt Gedanken von Georg Simmel, die dieser zur Mode in seinen philosophischen Schriften niederlegte,  wie auch Überlegungen von Nietzsche zu diesem Thema in „Menschliches, Allzumenschliches.“ 

Wer mehr darüber erfahren möchte, dass Stoffe, Schnitte, Nähte, Wolle, Leinen und Tweed letztlich kunstvolle Verdichtungen sind, wird Spaß an dem Buch der schönen, geistvollen Frau haben, der ich auch in Frankfurt einen Gesprächspartner gegönnt hätte, der etwas entspannter einen Dialog mit eine attraktiven Dame zu führen in der Lage ist und nicht auf vermeintliche Widersprüche und Schwächen des Gegenübers herumzureiten braucht, um sich ebenbürtig zu fühlen.

Helga König

Donnerstag, 28. November 2013

Heinrich Heine und das Judentum- Lyrik und Jazz, Jüdische Gemeinde Frankfurt/ Main

 Doris Adler
Kulturbeauftragte der Jüdischen
Gemeinde Frankfurt
Gestern, am 27.November 2013, 19.30 Uhr fand in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt/Main im dortigen Verwaltungsgebäude in der Westendstraße im 5. Stock die Veranstaltung "Heinrich Heine und das Judentum"- Lyrik und Jazz statt. 

Das Gebäude wird von der Polizei nicht grundlos geschützt, denn leider gibt es noch immer in unserem Land viele ideologisch Verblendete, denen man nicht über den Weg trauen kann.

Wir waren schon etwas früher im Veranstaltungsraum, sodass wir Gelegenheit hatten, seitens Doris Adler, der charmanten Kulturbeauftragten der Jüdischen Gemeinde, uns über das Jüdische Lichtfest "Hanukkah"  aufklären zu lassen. Dieses hat am 25.November begonnen und dauert acht Tage an. Das Fest, dessen Ursprung auf ein Ereignis des Jahres 164 vor Chr. zurückgeht, ist ein fröhliches Ereignis, das im Kreise von Familien gefeiert wird und bei dem Kinder ebenso beschenkt werden wie zu Weihnachten die Kinder aus christlichen Familien .

Nach Anbruch der Dunkelheit wird  dann der Chanukkaleuchter angezündet und es werden Lieder gesungen. Heinrich Heine hat diese schönen Festtage gewiss in seiner Kindheit auch erlebt, denn er wuchs einst in Düsseldorf in einer jüdischen Familie auf.

Über die Kindheit und Jugend und den weiteren Lebenslauf des großen deutschen Dichters berichtete Doris Adler in ihrem spannenden Vortrag und band zahlreiche, von der Thematik sehr unterschiedliche Heine-Gedichte in diese Lebensbetrachtungen ein. Dadurch verdeutlichte sie, dass die Gedichte ein Ergebnis seiner Gefühlslage in entsprechenden Lebenssituationen waren. Es gelang ihr, das Ausgegrenztsein Heines in Deutschland sehr plastisch aufzuzeigen und auch seine Probleme, die er mit Frauen hatte, zu thematisieren. 

Der äußerst analytische, politische Schriftsteller mit sensiblem Gemüt war ein Mensch voller Poesie. Doris Adlers hat  dies in ihrem Vortrag tiefgründig reflektiert.

Die Gedichte wurden  von der Kulturbeauftragten sehr einfühlsam vortragen.  Mit seinen Jazzinterpretationen ist es dem bulgarischen Pianisten Georgi Mundrov gelungen, die Stimmung von Heines Gedichten einzufangen. Dabei hat er zum Schluss mit seiner spontan improvisierten, ungewöhnlichen Loreley-Jazz-Interpretation  das Publikum ganz besonders in seinen Bann zu ziehen vermocht.

Helga König und Peter J. König
Bilder: Helga König


Samstag, 9. November 2013

Kurzer Bericht zur Ausstellung "Nanna- Anselm Feuerbachs Elixier einer Leidenschaft- 29.9. 2013- 26.1.2014

Gestern besuchte ich die Ausstellung "Nanna- Anselm Feuerbachs Elixier einer Leidenschaft", die noch bis zum 26. Januar 2014 im Museum Wiesbaden gezeigt wird.

 Anselm Feuerbach, "Iphigenie"
Foto: Helga König
Im Fokus der Bilderschau stehen die Gemälde von Anselm Feuerbachs (1829- 1880) berühmtesten Modell Anna Risi (1839-1900). Aufgrund dieser Portraits wurde Feuerbach zu einem der namhaftesten Maler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 

Nachdem er diese Frau kennen gelernt hatte, begann 1860 einer der produktivsten und künstlerisch wertvollsten Phasen seiner Karriere. Fünf Jahre hindurch war diese Frau offenbar alles für seine Kunst, wie man den Gemälden entnehmen kann. Sie stand ihm Modell für mythologische, religiöse und literarische Motive. 

Ausgangspunkt der Ausstellung ist eines der bedeutendsten Gemälde in Wiesbaden: Nanna aus dem Jahre 1861.

Rund achtzig Werke von Anselm Feuerbach werden derzeit in Wiesbaden gezeigt. Diese Werke kommen aus Museen aus dem In- und Ausland und sollen den Künstler und die Modelle würdigen. 

Ich finde die Ausstellung überaus beeindruckend und möchte an dieser Stelle auf meine Rezension zum Ausstellungskatalog verweisen: http://helga-koenig-kunst.blogspot.de/2013/11/rezensionnanna-anselm-feuerbachs.html

Einen Besuch dieser Ausstellung kann ich empfehlen. Am besten Sie verbinden diesen Besuch mit einem weiteren in dem ganz in der Nähe gelegenen Café im Literaturhaus in der Villa Clementine. 

Über die "Villa Clementine" berichte ich hier  in den nächsten Tagen und werde auch einige Innenaufnahmen des schönen Gebäudes in den Bericht einbinden.

Donnerstag, 31. Oktober 2013

Bericht zur Lesung und zum Gespräch Louis Begley "Erinnerungen an eine Ehe", 30.10.2013, Ignatz Bubis-Gemeindezentrum Frankfurt

 Louis Begley
Gestern Abend, am Mittwoch, dem 30. Oktober 2013, 20 Uhr, fand im Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum in Frankfurt die Lesung des amerikanischen Bestsellerautors Louis Begley "Erinnerung an eine Ehe" statt.

Das Ignatz-Bubis-Gemeindezentrum trägt den Namen seines Gründers und knüpft an die deutsch-jüdische Vorkriegsgeschichte an, ein Teil der Frankfurter Stadtgesellschaft zu werden und in Deutschland erneut eine Zukunft für Juden aufzubauen. 

Auf dem Podium der reich besuchten Veranstaltung saßen Louis Begley, Autor zahlreicher, sehr erfolgreicher Bücher, der am 6. Oktober seinen 80. Geburtstag gefeiert hat und in englischer Sprache aus seinem neuen Roman las. 

 Felix von Manteuffel
Der Schauspieler Felix von Manteuffel trug die Textpassagen sehr lebendig in Deutsch vor und Prof. Dr. Raffael Gross moderierte den Abend. Dabei erfuhr man zunächst Wissenswertes über die Vita des Autors, der 1933 in Polen als Sohn eines Arztes geboren wurde und den Untergang des Warschauer Ghettos miterlebte. 1946 verließ die Familie Polen und wanderte über Paris in die USA ein. Begley studierte an der Harvard University Jura sowie Englische Literatur und schloss mit Auszeichnung ab. Bis 2004 arbeitete er als renommierter Anwalt in New York, schrieb 1991 seinen Erstling “Lügen in den Zeiten des Krieges“, in dem er die Ereignisse des Holocaust in Polen schildert und die zum Überleben notwendigen Lügen aus der Sicht eines kleinen Jungen. 

Prof. Dr. Raffael Gross sprach den Autor auch auf die dann folgenden Bücher an, um schließlich über das jüngste Werk Begleys kurz zu informieren, bei dem Liebe, Ehrgeiz, Betrug und auch um Angst vor dem Altern  eine nicht unwesentliche Rolle spielen 

Da ich das Buch erst zu lesen begonnen habe und insofern auf „Buch, Kultur und Lifestyle“ erst in der kommenden Woche eine Rezension vorliegt, zitiere ich aus der Veranstaltungsinfomation der Jüdischen Gemeinde Frankfurt, damit Sie wissen, worum es in dem Roman geht: "Philip, ein erfolgreicher Schriftsteller, ist aus seiner Wahlheimat Paris zurück nach New York gezogen. Er hat alles verloren, was ihm lieb war, seine Frau und seine Tochter, doch nach der Trauer kam die Resignation und mit ihr auch eine neue Art von Leichtigkeit. Philip lebt in seinen Erinnerungen, ein glücklicher Witwer, dem Ambitionen so fremd geworden sind wie Ängste. Dann begegnet er Lucy, einer Jugendfreundin – Lucy, die schöne Erbin, die lebenslustige und frivole junge Frau, mit der er einst mondäne Partys feierte. Jetzt ist sie eine gehässige alte Dame, die voller Verbitterung über ihre Ehe mit Thomas Snow spricht, einem sozialen Aufsteiger, von dem sie sagt, dass er ihr Leben zerstört habe. Und Philip, der ihr zunächst nur widerwillig zuhört, lässt sich infizieren von der Geschichte, die immer mehr Fragen aufwirft. Er beginnt der Sache auf den Grund zu gehen, in der Vergangenheit zu forschen, Dabei darf er sich, anders als in seiner Jugend, nicht in Lucys Bann ziehen lassen. Erinnerungen an eine Ehe ist ein konzentriertes, temperamentvolles Sittendrama um Liebe, Kränkung und Verrat, das Porträt einer widerspenstigen Frau und einer ganzen Gesellschaftsschicht."

 Luis Begley
Begley betonte, dass er zu Frauen wie Lucy eine gewisse Affinität habe und ihm die Entwicklung der Figur insofern Freude bereitet hat. Er äußerte sich zu den Problemfeldern in dem Roman sehr aufschlussreich und verstand es die Zuhörer neugierig zu machen. Der Applaus und der Run auf seine Bücher nach der Veranstaltung war ein sichtbarer Beweis hierfür. 

Begeistert hat meinen Gatten und mich, die Eloquenz dieses Mannes, seine feine, sehr sensible Verhaltensart und die ungeheure Ausstrahlung, die Begleys Augen besitzen. Seine Texte sind Ausdruck seiner großen Einfühlsamkeit, seines Sprachvermögens und seiner hohen Intelligenz.

Begley las vor vollem Haus, was bei der Qualität seiner Texte nicht verwundert.

 Im Foyer des Ignatz Bubis-
Gemeindezentrums
Text: Helga König
Bilder: Peter J. König/ Helga  König

Hinweis:  Am Mittwoch, den 27.11.2013  findet im Verwaltungsgebäude der Jüdischen Gemeinde Frankfurt die Veranstaltung "Heinrich Heine und das Judentum; Lyrik und Jazz". statt

Sonntag, 27. Oktober 2013

Vernissage zur Ausstellung von 18 Werken des Künstlers Ratnadeep Gopal Avivrekar: "The Golden Ear"- Eine Hommage an Wagner-Privatsammlung Ismail Mukadam, am 27.10. 2013.

 Ratnadeep Gopal Adivrekar
Heute, am Sonntagvormittag  um 11.00 Uhr lud Harald Bont und Christian Bordzio ein ausgewähltes, kunstinteressiertes Publikum in die KAMEHA SUITE nach Frankfurt ein. 

Das 1898 erbaute Palais wurde  vor einiger Zeit mit dem "Location Award" in der Kategorie "Beste Historische Location von Deutschland" ausgezeichnet. Über dieses schöne Palais habe ich einen ausführlichen Bericht auf der Seite   "Impressionen und Adressen vom Feinsten" demnächst geplant. 

 Der Marathon-Auftrieb wenige Schritte von der
 KAMEHA- SUITE entfernt
Einfach war es nicht, am heutigen Tag rechtzeitig die Vernissage zu besuchen, denn in Frankfurt fand der Frankfurt-Marathon statt. Dies bedeutete, dass man nur schwer eine Straße überqueren konnte, weil die Stadt offenbar nur noch aus Läufern bestand.

Im Rahmen eines Kunst-Brunches feierte man  in der KAMEHA-SUITE den 200. Geburtstag von Richard Wagner und hatte Gelegenheit aufgrund von Privatführungen die 18 Werke seitens des sehr gut deutsch sprechenden Galeristen Ismail Mukadam erläutert zu bekommen.

Der 1974 geborene Künstler Ratnadeep Gopal Adivrekar stammt aus Mumbai/Indien und hat für seine  Bilder zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Adivrekar lebt in Mumbai und in Deutschland.

 Ismail Mukadam erläutert die Werke
Die Ausstellung "The Golden Ear- Eine Hommage an Wagner" wird in der KAMEHA-SUITE in 60325 Frankfurt Taunusanlage 20 (unweit der Alten Oper) vom 27. Oktober bis 24. November 2013 gezeigt. Zuvor wurden die Bilder schon in Bayreuth und Berlin ausgestellt.

Worum geht es bei diesen Werken?

Der Künstler hat offenbar eine Affinität zu Richard Wagner. Deshalb reiste Adivrekar mehrfach nach Deutschland, um Opernaufführungen zu erleben und um u.a. Dirigenten zu treffen. Für den Inder war "die Melodie der Noten…eine epische Vision" und zeitgleich der Beginn einer Reise, die Zeugnis ablegt über den Respekt an dem deutschen Komponisten und seiner grandiosen Musik.

 Harald Bont und Ratnadeep Gopal Adivrekar
Besonders beschäftigt hat sich der Maler mit der Bedeutung des Ringmythos von Wagner. Für ihn ist er, neben dem Symbolismus, besonders faszinierend, da er seiner Meinung nach auf dem Karma-Konzept beruht, d.h. auf der Vorstellung, dass Handlungen den Kreislauf von Ursache und Wirkung bedingen.

Der Bilderzyklus von Ratnadeep Gopal Adivrekar ist eine opulent konstruierte Bilderwelt, in der eine Fülle von Erzählfäden mit dem Wagnerschen Denken und den Tönen zu einem Gesamtkunstwerk verwoben wird. 

Einige der Gemälde sprachen mich speziell an, so etwa das Werk "Musik erleben", wegen der dirigierenden Hände, die  auf wunderbare Weise Musik suggerieren. Dabei handelt es sich um eine Hommage an das Gesamtkunstwerk-Konzept, das der Musiker mittels eines Theaters realisierte.

 "Ditransitiv"
Es führt zu weit, die Kunstwerke im Rahmen des Vernissage-Berichts zu besprechen. Allerdings plane ich den Katalog auf "Buch, Kultur und Lifestyle" und dort auf der Kunstbuchseite zu rezensieren.

Sehr zum Nachdenken regt das Bild  "Ditransitiv" an, das durch die Farbgestaltung überaus spirituell erscheint und es inhaltlich wohl auch ist. Auf dem Gemälde  "Der Ring" wird deutlich, dass es Überschneidungen in der indischen und germanischen Mythologie gibt. 

Das Exponat "Der Ring" ist in der KAMEHA SUITE sehr gut positioniert und  verschafft Besuchern einen ersten Eindruck von den ausgestellten  Werken  sowie die Erkenntnis, dass Archetypen sich von Volk zu Volk nicht wirklich unterscheiden, weil die Verhaltensmuster der Protagonisten  (Götter und Halbgötter in diesem Fall)  unverbesserlich menschlich  sind. Wagners Musik spiegelt die Götterwelt auf  klar erkennbare Weise und zwar nicht nur die germanische, sondern auch die  indische wie  ich seit heute weiß. Der Komponist wäre gewiss  begeistert gewesen, was alles in seinen Ring hineingedeutet werden kann. 

 Text und Bilder:  Helga König

Martina Eich-Ehren, Managing Director
 Deutsche Bank
 Dr. Klaus-Peter Hermann
 Untitled- Ring Cycle
"Musik erleben"
 Blumen für den Künstler



Samstag, 26. Oktober 2013

Bericht von der „kulinart“ in Frankfurt 26.-27.10 2013.

 Ingo Holland
Die kleine, feine Messe für Genuss und Stil mit dem Namen "kulinart" gibt es seit 2004. Sie findet auch in diesem Jahr in dem über hundert Jahre alten Bockenheimer Straßenbahn-Depot  in Frankfurt/Main statt. 

Das vorrangige Motiv die Ausstellung zu besuchen bestand für mich darin, den Gewürzmüller Ingo Holland persönlich kennen zu lernen, dessen Buch  "Salz"  ich kürzlich rezensiert habe. Ingo Hollands  schön  gestalteter Stand war sehr gut besucht und es machte viel Freude zuzuhören wie dieser Kenner seines Faches Gewürze und Gewürzmischungen erläuterte.

Gewürze wurden auch an anderen Ständen vorgestellt, beispielsweise bei  der Firma  „Wiberg at home“ aus Freilassing, die neben den guten Produkten, ohne Geschmacksverstärker, Konservierungs- und Farbstoffen, zudem mit einem Top-Design der Behältnisse aufwarten. 

Ein sehr gutes Steierisches Kürbiskernöl fiel  uns auf, das von „Schalk Mühle KG“ in Kalsdorf mittels eines sehr schonenden Verfahrens hergestellt wird, eine tiefgrüne Farbe aufweist und ein nussiges Aroma besitzt. 

 
Meine besondere Anerkennung gilt der „Gaumenlieb Gbr“. Die Konfitüren von Ariane Riek und Claudia Steiner“ haben ein Geschmacksniveau, das meinen Gaumen mehr als nur sehr entzückte. Einfach köstlich. Mit diesen Produkten möchte ich mich demnächst näher befassen.

Bestens auch sind die Delikatessen aus der Provence von Martina Dürscheid und die japanischen Spezialitäten von UENO Gourmet. Auch darüber  gibt es demnächst mehr Infos auf "Buch, Kultur und Lifestyle"

Volker Schmitt 
Neugierig gemacht hat uns das „Weingut und Gästehaus Schmitt“ in Worms und Weine aus Argentinien, die die Firma „Vinos Argentinos GbR“vertreibt, aber auch  ein ganz junges Weingut aus Brackenheim-Botenheim "ein & gut frank". Über Weine dieser Firmen  können wir uns vorstellen, demnächst Näheres zu schreiben.

Schlussendlich hatten wir Gelegenheit einen sehr guten Espresso zu entdecken. Die Marke "Caffè Camardo" erwies sich als Geheimtipp in Deutschland. In Italien allerdings gilt diese Kaffeerösterei bereits  als einer der führenden Produzenten von erlesenem Kaffee. 

Wer Freude an  wirklich schönen Blumengebinden hat, sollte Arne Brokmeier aufsuchen. Er ist ein Künstler seines Faches, davon konnten wir uns überzeugen. 

Text: Helga König
Bilder:  Peter J. König und Helga König

 Helga König



 Manuela Frank
 Jan Brügelmann (Vinos Argentinos) 
 Produkte der Confiserie Kunder/Wiesbaden
 Mario Palladino

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Bericht zur Lesung Ulrich Tukur- Die Spieluhr. Eine Novelle, Dienstag, 22.10.12/19.30 im Literaturhaus Frankfurt.

 Ulrich Tukur
Gestern Abend las der Schauspieler Ulrich Tukur vor ausverkaufter Veranstaltung aus seiner Novelle "Die Spieluhr" im Literaturhaus Frankfurt. 

Der Autor las und sprach überaus packend und man lauschte der Geschichte, die ein wenig skurril erschien, voller Neugierde gebannt zu.  Ich selbst kannte die Novelle noch nicht und ließ mich gedanklich mitnehmen in eine Welt, die wohl  als phantastisch   bezeichnet werden kann.

Tukur sprach eingangs zunächst über den schönen Einband seines Buches und appellierte subtil an  die haptische Neugierde. Er sprach auch davon wie die Novelle entstand, bevor er schließlich  zu lesen begann und alle in seine Traumwelt mitnahm.

Den Film "Séraphine", der vor fünf Jahren in die Kinos kam, habe ich leider nicht gesehen. Dort spielte Tukur den deutschen Kunstsammler Wilhelm Uhde und wurde bei den Dreharbeiten zum Schreiben der Novelle inspiriert. 

Die Novelle stellt eine Reflektion zu den Dreharbeiten und den Filmrollen dar, spielt offenbar in verschiedenen Zeitebenen und ist alles in allem sehr surreal. 

Kunst und Künstler spielen eine Rolle und ebenso ein vergessenes Schloss in der Picardie. Ein wenig erinnerte mich das, was ich textlich vernahm, an Edgar Alan Poe.  

Tukur machte mich durch seinen grandiosen Vortrag so neugierig, dass ich mir das Buch sogleich bestellte, um es noch am Wochenende zu lesen und eine Rezension zu schreiben. 

Die Lebendigkeit dieses Schauspielers finde ich übrigens atmenberaubend. Er versteht es großartig ein Publikum zu packen und sofort für sich zu gewinnen.

Helga König

Mittwoch, 23. Oktober 2013

Bericht über die Pressevorbesichtigung der Ausstellung „ Dürer- Kunst-Künstler –Kontext“ im Städel Museum Frankfurt am 22.10.2013

 Prof. Dr. Jochen Sander, Max Hollein
Gestern fand die Pressekonferenz und Pressevorbesichtigung zur Ausstellung "Dürer- Kunst-Künstler-Kontext"  im Städel Museum Frankfurt statt, die vom 23.10 2013 bis zum 2. 2. 2014 im Ausstellungshaus des Städel-Museums gezeigt wird. 

Der Direktor des Museums Max Hollein und der Kurator Prof. Dr. Jochen Sander erläuterten der Presse, worum es ihnen bei dieser Ausstellung geht und wiesen  u.a. auf den Pressefilm hin, der anlässlich der großen Dürer-Ausstellung gedreht wurde. Dort sprechen die beiden über die Schau und stellen zentrale Werke vor.

Hingewiesen wurde  des Weiteren auf die vielen Förderer der Ausstellung, allen voran der Deutsche Sparkassen- und Giroverband, die  die Ausstellung nach eigener Pressemitteilung gerne unterstützen. 

Gezeigt werden rund 200 Werke Dürers und etwa 80 Arbeiten von Künstlern wie Martin Schongauer, Giovanni Bellini und Lucas Leyden  und zwar Tafel- und Leinwandbilder, Handzeichnungen, Blätter mit unterschiedlichen druckgrafischen Techniken als auch von Dürer verfassten und illustrierten Büchern. 

Dürer, der sich mit den Werken seiner Künstlerkollegen intensiv auseinandersetzte, ist das zentrale Thema der Ausstellung. Deshalb auch werden zudem die rund 80 Bilder anderer Künstler gezeigt. Auf diese Weise soll der Betrachter die besondere Qualität Dürers erkennen und etwas über die Entstehung der nordeuropäischen Renaissancekunst begreifen lernen.

 Prof. Dr. Jochen Sander
Die ausgestellten Werke vereinen Leihgaben aus den bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. Leider war es nicht möglich, alle Werke Dürers nach Frankfurt zu bringen, aufgrund  von  nachvollziehbaren Vorbehalten seitens der derzeitigen Besitzer der Exponate.

Über die Vita Dürers  berichtete  Prof. Dr. Sander sehr viel Wissenswertes.  Mit Frankfurt verbindet den Nürnberger Renaissance-Künstler nicht nur der "Heller-Altar", den man auf der Ausstellung auch bewundern kann, sondern zudem die Tatsache, dass Dürers Frau auf der Frühjahrs- und Herbstmesse in Frankfurt seine Werke vermarktet hat. 

Dürer war ein Universalgelehrter ganz ähnlich wie Leonardo da Vinci, der sich bei allem künstlerischen Schaffen auch in theoretischen Themengebieten weiterentwickelte, wissenschaftlichen Fragestellungen nachging, Natur und Mensch erforschte und Lehrbücher zu seinen so gewonnenen Erkenntnissen schrieb. Beim Gang durch die Ausstellung wird dem aufmerksamen Betrachter dies schnell bewusst.

Die Ausstellung, die man am besten mehrmals besucht, um die Fülle wirklich in sich aufzunehmen, erstreckt sich über 1000 Quadratmeter und zwei Stockwerken. Insgesamt ist sie in 14 Abschnitte untergliedert, die zahlreiche Facetten im Leben und Werk Albrecht Dürers beleuchten und kontextualisieren.

Die Wandtexte sind sehr aufschlussreich. Man sollte sich die Mühe machen, sie zu lesen, weil sich die ausgestellten Bilder auf diese Weise dem Betrachter besser erschließen.

Helga König

Bilder: Helga König

Dienstag, 22. Oktober 2013

Bericht: Rüdiger Safranski- "Goethe-Kunstwerk des Lebens", Montag 21.10.2013,19.30 Uhr

 Rüdiger Safranski
Heute Abend fand im Literaturhaus/Frankfurt die Lesung Rüdiger Safranski- "Goethe-Kunstwerk des Lebens" statt. Die Veranstaltung war ausverkauft. Bemerkenswert ist,  dass bereits im Vorfeld zur Lesung die Gäste über das Buch miteinander in der Eingangshalle diskutierten. Nicht wenige hatte es bereits gelesen und waren erkennbar begeistert.  

Sehr angetan schien auch die Goethe-Kennerin Prof. Dr. Anne Bohnenkamp-Renken, Direktorin des Frankfurter Goethe- Hauses/ Freien Deutschen Hochstifts. Sie sprach auf dem Podium mit Rüdiger Safranski über seine wunderbare Biografie. Dieser berichtete zunächst darüber, wie es dazu kam, dass er sich entschied, eine Biografie über Goethe zu schreiben, wo doch diesbezüglich bereits fast alles erforscht ist.

 Goethe-Skulptur in der
Eingangshalle des Literaturhauses
Safranski machte ferner deutlich, dass Goethe nur in seiner Gesamtheit - wenn überhaupt- begriffen werden kann und dessen Werke sich aus dessen gesamten Tun entwickelt haben, aber bei Weitem mehr als das Ergebnis des besagten Tuns sind. 

Goethe schuf sich immer wieder neu, so Safranski und vom philosophischen Standpunkt her betrachtet, sei Goethe kein Möglichkeitsmensch wie Musil, sondern ein Mensch der Tat gewesen. Seine Freiheitsvorstellungen ergeben sich durch konkretes Handeln und nicht durch Wunschdenken. 

Safranski zeigte an Beispielen im Buch, sehr gut, dass Goethe immer wieder bereit war, mit  seinem bereits gelebten Leben zu brechen, um sich weiterzuentwickeln. Der Aufbruchs nach Italien  stellt beispielsweise einen solchen Bruch und Neuanfang dar.

Dass Goethe nicht nur Glückskind  war, sondern auch ein Mensch mit zahlreichen Schwierigkeiten, die es zu meistern galt, ließ Safranski nicht unerwähnt und erklärte auch, weshalb Goethe es liebte, inkognito und dazu noch unter seinem gesellschaftlichen Stand zu reisen.

 Prof. Dr. Bohnenkamp-Renken, Rüdiger Safranski
Zu glauben der Dichterfürst habe sich bemüht, immerfort sein Niveau zu halten, hieße ihn zu verkennen. Goethe konnte es sich leisten, auch mal weniger hochgeistig und perfekt zu sein. Er vermochte dies, weil er großzügig war, auch zu sich selbst und  weil er intelligent genug war, zu erkennen, dass diese Großzügigkeit  eine wesentliche Voraussetzung für seine unerschöpfliche Kreativität war.

Text und Fotos: Helga König