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Donnerstag, 28. November 2013

Heinrich Heine und das Judentum- Lyrik und Jazz, Jüdische Gemeinde Frankfurt/ Main

 Doris Adler
Kulturbeauftragte der Jüdischen
Gemeinde Frankfurt
Gestern, am 27.November 2013, 19.30 Uhr fand in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt/Main im dortigen Verwaltungsgebäude in der Westendstraße im 5. Stock die Veranstaltung "Heinrich Heine und das Judentum"- Lyrik und Jazz statt. 

Das Gebäude wird von der Polizei nicht grundlos geschützt, denn leider gibt es noch immer in unserem Land viele ideologisch Verblendete, denen man nicht über den Weg trauen kann.

Wir waren schon etwas früher im Veranstaltungsraum, sodass wir Gelegenheit hatten, seitens Doris Adler, der charmanten Kulturbeauftragten der Jüdischen Gemeinde, uns über das Jüdische Lichtfest "Hanukkah"  aufklären zu lassen. Dieses hat am 25.November begonnen und dauert acht Tage an. Das Fest, dessen Ursprung auf ein Ereignis des Jahres 164 vor Chr. zurückgeht, ist ein fröhliches Ereignis, das im Kreise von Familien gefeiert wird und bei dem Kinder ebenso beschenkt werden wie zu Weihnachten die Kinder aus christlichen Familien .

Nach Anbruch der Dunkelheit wird  dann der Chanukkaleuchter angezündet und es werden Lieder gesungen. Heinrich Heine hat diese schönen Festtage gewiss in seiner Kindheit auch erlebt, denn er wuchs einst in Düsseldorf in einer jüdischen Familie auf.

Über die Kindheit und Jugend und den weiteren Lebenslauf des großen deutschen Dichters berichtete Doris Adler in ihrem spannenden Vortrag und band zahlreiche, von der Thematik sehr unterschiedliche Heine-Gedichte in diese Lebensbetrachtungen ein. Dadurch verdeutlichte sie, dass die Gedichte ein Ergebnis seiner Gefühlslage in entsprechenden Lebenssituationen waren. Es gelang ihr, das Ausgegrenztsein Heines in Deutschland sehr plastisch aufzuzeigen und auch seine Probleme, die er mit Frauen hatte, zu thematisieren. 

Der äußerst analytische, politische Schriftsteller mit sensiblem Gemüt war ein Mensch voller Poesie. Doris Adlers hat  dies in ihrem Vortrag tiefgründig reflektiert.

Die Gedichte wurden  von der Kulturbeauftragten sehr einfühlsam vortragen.  Mit seinen Jazzinterpretationen ist es dem bulgarischen Pianisten Georgi Mundrov gelungen, die Stimmung von Heines Gedichten einzufangen. Dabei hat er zum Schluss mit seiner spontan improvisierten, ungewöhnlichen Loreley-Jazz-Interpretation  das Publikum ganz besonders in seinen Bann zu ziehen vermocht.

Helga König und Peter J. König
Bilder: Helga König


Samstag, 9. November 2013

Kurzer Bericht zur Ausstellung "Nanna- Anselm Feuerbachs Elixier einer Leidenschaft- 29.9. 2013- 26.1.2014

Gestern besuchte ich die Ausstellung "Nanna- Anselm Feuerbachs Elixier einer Leidenschaft", die noch bis zum 26. Januar 2014 im Museum Wiesbaden gezeigt wird.

 Anselm Feuerbach, "Iphigenie"
Foto: Helga König
Im Fokus der Bilderschau stehen die Gemälde von Anselm Feuerbachs (1829- 1880) berühmtesten Modell Anna Risi (1839-1900). Aufgrund dieser Portraits wurde Feuerbach zu einem der namhaftesten Maler der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. 

Nachdem er diese Frau kennen gelernt hatte, begann 1860 einer der produktivsten und künstlerisch wertvollsten Phasen seiner Karriere. Fünf Jahre hindurch war diese Frau offenbar alles für seine Kunst, wie man den Gemälden entnehmen kann. Sie stand ihm Modell für mythologische, religiöse und literarische Motive. 

Ausgangspunkt der Ausstellung ist eines der bedeutendsten Gemälde in Wiesbaden: Nanna aus dem Jahre 1861.

Rund achtzig Werke von Anselm Feuerbach werden derzeit in Wiesbaden gezeigt. Diese Werke kommen aus Museen aus dem In- und Ausland und sollen den Künstler und die Modelle würdigen. 

Ich finde die Ausstellung überaus beeindruckend und möchte an dieser Stelle auf meine Rezension zum Ausstellungskatalog verweisen: http://helga-koenig-kunst.blogspot.de/2013/11/rezensionnanna-anselm-feuerbachs.html

Einen Besuch dieser Ausstellung kann ich empfehlen. Am besten Sie verbinden diesen Besuch mit einem weiteren in dem ganz in der Nähe gelegenen Café im Literaturhaus in der Villa Clementine. 

Über die "Villa Clementine" berichte ich hier  in den nächsten Tagen und werde auch einige Innenaufnahmen des schönen Gebäudes in den Bericht einbinden.