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Sonntag, 17. November 2024

Eventbericht: Letzter öffentlicher Rundgang im "Storchennest", dem ältesten, noch existierenden Wohnhaus der Gemeinde Wolfskehlen im Südried, am 15.11.2024


Fachwerkhaus "Storchennest"
in Riedstadt- Wolfskehlen
Wolfskehlen, ein Ortsteil der Verbandsgemeinde Büchnerstadt- Riedstadt, ist über 1000 Jahre alt. Das älteste, noch existierende Wohnhaus, das "Storchennest", wurde allerdings erst vor 362 Jahren erbaut und dies, obgleich das hiesige Kirchengebäude seit 1313 urkundlich nachgewiesen ist. "Storchennest" wird das Haus genannt, weil einst Störche ihr Nest auf dem Dach des Gebäudes errichtet hatten.

Auch zwei Burgen früheren Datums in der Gemarkung hat es gegeben. In Zelten oder Bretterbuden werden die Wolfskehler Bürger zu Beginn des 30 jährigen Krieges also sicher nicht gelebt haben. Die Kirche und deren berühmter Altar, den man seit dem vorletzten Jahrhundert im Hessischen Landesmuseum besichtigen kann, deuten darauf hin, dass die Bürger sogar recht wohlhabend waren. 

Liest man bei Wikipedia nach, so findet man eine Randnotiz, dass Wolfskehlen 1644 – sprich vier Jahre vor dem Ende des 30 jährigen Kriegs- restlos zerstört wurde. Allerdings überstand die Orgel – wie die Kirche selbst – die Brandschatzungen und Verwüstungen und wurde bis zum Jahre 1787 gespielt. Dies ist ein kleines Wunder, das zu Legenden um den Alter geführt hat.

Wolfskehlen war demnach in der Zeit unmittelbar vor dem Bau des Fachwerkhauses "Storchennest" in einem katastrophalen Zustand. Darüber hinaus war die Bevölkerung dezimiert. Dazu soll die Pest ihr Übriges beigetragen haben. 

Wie lange brauchen Menschen, um sich von einem solchen Trauma zu erholen? Genügen 14 Jahre? Wohl eher nicht.

Erstaunlich also, dass in jenen Tagen ein so herrschaftliches Haus wie das "Storchennest" erbaut werden konnte, noch dazu mit einer wertvollen "Kölner (Stuck)-decke". Wie war das möglich? Und vor allem: Was wollten die Erbauer damit zum Ausdruck bringen? 

Liest man die Tafel vor den Gebäudekomplex, wird klar, dass dort, wo das heute neu restaurierte Fachwerkhaus zu bestaunen ist, zuvor bereits ein Gutshof gestanden hat, der offenbar einst zur Wohnstatt der Herren von Wolfskehlen gehörte, nachdem deren Burg "Neu-Wolfskehlen"- lange vor dem 30 jährigen Krieg -  zerstört worden war. 

Doch das hier fokusierte Areal  wurde offenbar bereits im 13. Jahrhundert, also lange vor dem Dreißigjährigen Krieg,  seitens der Herren von Wolfskehlen verkauft, ging später durch mehrere Hände und gehörte 1660, also zum Zeitpunkt der Errichtung des Fachwerkhauses, der Adelsfamilie von Bobenhausen, die es  aufgrund eines Konkurses 1741 dem Landgrafen von Darmstadt übergeben musste. Er verpachtete es an unterschiedliche Pächter bis das Areal schließlich Ende des 18. Jahrhunderts geteilt und verkauft wurde. 

Die Pfarrerfamilie Osterod wurde zwischen 1780 und 1801 Eigentümer des Fachwerkhauses und eines kleinen Backsteinhauses (Gesindehaus), das später umgebaut und heute Teil des Ensembles "Storchennest" ist. Eigentümer des nicht mehr existierenden, alten Steinhauses wurde Familie Lerch. Auf diesem Gelände lebt Familie Schäfer, Nachfahren der Familie Lerch. Ob das alte Steinhaus vor dem 30 jährigen Krieg erbaut worden ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Denkbar ist es schon, weil  es  durch seine dicken Steinmauern  besser gesichert war. Um dieses Haus ranken sich diverse Legenden, die aber nicht Thema meines Eventberichtes sein sollen.

Gehen wir davon aus, dass der Ort Wolfskehlen sich 1648 in einem Zustand befand, wie Grimmelshausen in seinem Gedicht 

"Thränen des Vaterlandes" / Anno 1636.

 beschreibt:

Wir sind doch nunmehr gantz / ja mehr denn gantz verheeret!
Der frechen Völcker Schaar / die rasende Posaun
Das vom Blutt fette Schwerdt / die donnernde Carthaun /
Hat aller Schweiß / und Fleiß / und Vorrath auffgezehret.
Die Türme stehn in Glutt / die Kirch ist umgekehret.
Das Rathauß ligt im Grauß / die Starcken sind zerhaun /
Die Jungfern sind geschänd’t / und wo wir hin nur schaun
Ist Feuer / Pest / und Tod / der Hertz und Geist durchfähret.
Hir durch die Schantz und Stadt / rinnt allzeit frisches Blutt.
Dreymal sind schon sechs Jahr / als vnser Ströme Flutt /
Von Leichen fast verstopfft / sich langsam fort gedrungen.
Doch schweig ich noch von dem / was ärger als der Tod /
Was grimmer denn die Pest / und Glutt und Hungersnoth
Das auch der Seelen Schatz / so vielen abgezwungen.


Michael Hartmann, der heutige Eigentümer des denkmalgeschützten Ensembles "Storchennest", das aus dem Fachwerkhaus, einem Backsteinhaus, das 1914 vergrößert wurde, sowie einer Scheune und Ställen besteht, hat gemeinsam mit der Architektin Natalie Röder und vielen Fachleuten dieses alte Symbol für einen Neuanfang in einen bewundernswerten Zustand versetzt, der vor allem Respekt vor den Leistungen längst verstorbener Handwerker zum Ausdruck bringt. 

All die Räume, die man besichtigen konnte, beeindrucken durch die Tatsache, dass sie - bei aller geglückten Modernität-  nicht vergessen lassen, dass man sich in Gebäuden befindet, die eine Menge Freude aber auch Leid in den Zeitläuften gesehen haben. Den Gewölbekeller und einen Teil des Speichers unrestauriert zu lassen, gibt dem Fachwerkhaus etwas Geheimnisvolles, lässt einen Blick in längst vergangene Tage zu. Das ist mehr als nur reizvoll. Es regt die Fantasie an.  

In der Scheune trifft moderne Architektur auf alte Bauelemente. Einige Gerätschaften, die einst als Arbeitsmaterial in der Landwirtschaft dienten, wurden als Dekorationsgegenstände im Eingang verwendet und erinnern, ohne übertriebene Nostalgie, an ein Gestern, jedoch anders als Keller und Speicher. Ich interpretiere die ausgestellten Exponate als gekonnt museal sachlich. 

Wie sich das Leben der Bewohner im ältesten Haus Wolfskehlens gestaltete, kann man nur vermuten. Protestantisch geprägt, wird es spätestens mit dem Einzug eines evangelischen Pfarrers zunächst ziemlich spartanisch zugegangen sein, trotz des herrschaftlichen Äußeren. 

Davon ausgehen kann man, dass sich im Haus zumindest seit dem Einzug der Pfarrerfamilie Osterod Bücher befanden, man vielleicht auch  heimlich Georg Büchner las, den im Nachbarort geborenen Schriftsteller und Revolutionär, der 1837 bereits verstorben, lange Zeit zum Tabuthema in dieser Region wurde. 

Was man sich für das "Ensemble Storchennest", diesem Symbol eines Neuanfangs nur wünschen kann ist, dass es zukünftig von Kriegen verschont bleibt und den Bewohnern  mehr Freude als Leid schenkt: 

Ein Haus friedlichen Zusammenlebens, - ein Symbol des Neubeginns-  über das Areal hinaus, wäre doch ein schöner Ansatz, oder?

Helga König


 

Montag, 9. September 2024

Eventbericht: Tag des offenen Denkmals- Kirchturm Wolfskehlen, 8.9.2024

 Wahrzeichen von Wolfskehlen 
Der diesjährige Tag des offenen Denkmals fand am 8. September 2024 statt und stand unter dem Motto "Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte". Wolfskehlens "Wahrzeichen" ist seit vielen Jahrhunderten der Kirchturm inmitten des Ortes. Dieser Ort selbst, in Südhessen gelegen, einst Bibiloz genannt, wurde urkundlich erstmals am 10. Juni 1002 erwähnt. 300 Jahre später gaben ihm die Herren von Wolfskehlen seinen heutigen Namen. Deren zwei Burgen sind seit Ewigkeiten nicht mehr existent und können als Wahrzeichen insofern nicht mehr dienen. 

Als Kleinkind konnte ich von meinem Sandkasten aus den Kirchturm sehen, damals wurden Orte noch nicht umweltschädlich verdichtet. Wenig später als ich dann schaukeln konnte, las ich beim Schaukeln die Zeit der Kirchturmuhr ab und freute mich, wenn noch eine Weile blieb, um mich schaukelnd weiterzubewegen, bevor ich alsdann "ausgepowert" zu Bett gebracht wurde. 

Das Schaukeln erweckte in mir das Gefühl, fliegen zu können, bis hin zum Kirchturm, von dem aus tagein, tagaus die Glocken erklangen. Ich liebte ihren Klang. 


Blick auf Wolfskehlen, im Hintergrund das
Gelände, wo die Burg Neu-Wolfskehlen
einst stand.



Während ich die steilen Treppen des Kirchturms hochstieg, stellte ich mir vor, wie vielleicht eine energisch auftretende Frau, in den Zeiten noch knöchellanger Röcke, den Weg hinauf gegangen ist, weil sie neugierig auf den Ausblick war, der ihr an sonnigen Tagen die Bergstraße, den Odenwald, die Rheinfront und auch den Taunus näher brachte, Gegenden, die sie, wenn überhaupt, nur selten persönlich aufsuchen konnte. Ob ein Glöckner ihr diesen nicht ungefährlichen Weg überhaupt erlaubt hätte? Die Welt einer Frau war  damals noch klein, ihre Träume waren es möglicherweise keineswegs.



Kirchturmuhr und eines der Sandstein-
türmchen. Hätte ich die Uhr vollständig
fotografieren wollen, wären Flügel notwendig gewesen.  Diese
hatte ich allerdings zuhause vergessen,

Die Kirche zu Wolfskehlen ist die höchste Kirche im Ried, hört und liest man und darf sich hiervon auch selbst überzeugen. Alten Urkunden ist zu entnehmen, dass es schon vor 1283 einen Pfarrer hier gab. Damals natürlich noch katholisch. Erst 1536, also lange vor dem 30 jährigen Krieg, konvertierte der zu diesem Zeitpunkt in Wolfskehlen praktizierende Pfarrer zur lutherisch-evangelischen Kirche und heiratete. Zu diesem Zeitpunkt wurde Wolfskehlen evangelisch, weil Eberhard von Gemmingen es so wollte. Wie werden die Katholiken darauf reagiert haben? Fügten sie sich bereitwillig in ihr Schicksal ein? War es einfach seinen Glauben wie sein Hemd zu wechseln?

Zu Beginn des 30 jährigen Krieges, also konkret 1618, wurde an der Stelle der baufälligen Kirche eine neue Kirche erbaut. Am Eingang dieser Kirche entdeckt man übrigens die Grabplatte Elisabeths von Wolfskehlen, die aus dem Jahre 1330 stammt. Diese Grabplatte befand sich vormals auf dem Friedhof, der sich an das Gotteshaus anschloss und wurde weiterer Verwitterungsschäden wegen in den Innenraum des Sakralbaus erbracht. 

Jens Funk, Kirchenvorstandsmitglied

Das 1322 seitens von Christina von Wolfskehlen gestiftete kostbare "Wolfskehler Altarbild" wurde 1821 dem Landesmuseum Darmstadt geschenkt und das obgleich, das Kunstwerk zweimal Schutz für das gesamte Dorf und die Kirche selbst wurde. Prachtvolle Altarbilder hatten bekanntermaßen in protestantischen Kirchen nichts zu suchen. Deshalb wohl wurde das Kunstwerk lange Zeit zunächst in der Pfarrscheune ausgelagert. Doch vielleicht war dies auch gut so, denn 1862 brannte die Kirche bis zu den Grundmauern nieder. 

Zwei Jahre später wurde mit dem Wiederaufbau im neugotischen Stil begonnen, doch als man 1865 fast damit fertig war, stürzte durch einen Sturm der neu aufgeschlagene Turm ein, wodurch das Kirchendach empfindlich beschädigt wurde. Noch ein weiteres Mal nahm der Turm Schaden und zwar im Zweiten Weltkrieg. Vielleicht hätte das Altarbild an seinem angestammten Platz dies verhindern können? Möglicherweise sind Gnadenbilder ja doch mehr als sakraler Popanz in katholischen Wallfahrtskirchen? Wer weiß das schon… 

Blick auf Wolfskehlen und die Bergstraße 

Zwischenzeitlich wurde die Wolfskehler Kirche vor geraumer Zeit vollständig saniert und erstrahlt jetzt gewissermaßen in neuem Glanz. 

Die Besichtigung des Glockenturms macht erforderlich, dass man sich erst mal  über zahllose Treppenstufen und ab dem Dachboden  dann über waghalsig zu erklimmende Leitersprossen hochbewegen muss. Nichts für Menschen mit Höhenangst.

Jens Funk vom Kirchenvorstand erläuterte sachkundig die jüngsten Umbauarbeiten auf dem Dachboden, der sich aus statischen Gründen leider nicht zu Großveranstaltungen eignet, obschon der Raum dies von der Größe hergeben würde. 

Michaela Hammann
Mitglied des Kirchenvorstandes.

Die überaus charmante Michaela Hammann, ebenfalls vom Kirchenvorstand, führte die Besucher hoch zu den drei Glocken und von dort aus auf das kleine Aussichtsplateau, von wo aus, man nicht nur das gesamte Südried und die angrenzenden Berglandschaften, sondern natürlich auch die Dächer und Gärten der Gemeinde bewundern kann und nicht zuletzt, die Erhebung deutlich erkennt, wo vormals Burg Neu-Wolfskehlen stand, übrigens von den Soldaten eines in der Nähe liegenden Klosters (heute Kiawah-Golfpark Riedstadt, das Gelände mit der großen Buddha-Skulptur) geplättet. So kann sich die Geisteshaltung im Laufe der Zeiten ändern...

Auf dem Rückweg nahm ich etwas verwundert Orgelmusik wahr. Ein Besucher spielte die Musik eines Kirchenliedes, das Katholiken und Protestanten in ihrem Repertoire haben, wenn auch mit unterschiedlichen Texten. 

Von der Empore aus hörte dem Organisten eine hier ansässige chinesische Familie aufmerksam zu und dokumentierte, freundlich lächelnd, das friedliches Zusammenleben an allen Orten möglich ist. Es ist eine Sache gegenseitiger Akzeptanz, die  ja  bekanntermaßen Ausdruck von Nächstenliebe ist.


Helga König

(Text und Fotos)

Dienstag, 16. Juli 2024

Eventbericht: Das Republikanische Café- Bürgergespräch mit Barbara Sichtermann& Heribert Prantl- 14.7.24, Büchnerhaus, Riedstadt Goddelau

Rechts im Bild: Prof. Dr. Heribert Prantl
Am Sonntag, den 14. Juli 24 wurde im Rahmen des BüchnerLand Festivals, dessen Veranstaltungen vom 5.7.-14.7 in Leeheim und Goddelau (Ortsteile der Verbandsgemeinde Büchnerstadt-Riedstadt) stattfanden, auf dem Gelände des Büchnerhauses in Goddelau ins "Republikanische Café" eingeladen.

Auf dem Programm stand das Bürgergespräch mit Barbara Sichtermann& Heribert Prantl. Für ein solches Gespräch den 14. Juli zu wählen, sprich den französischen Nationalfeiertag, war bei dem Thema, das auf dem Programm stand, mehr als angemessen. Es ging um unsere Demokratie, um ihre wahren Gegner, um die Grenze zwischen Opposition und Verfassungsfeindlichkeit, auch darum, was unsere Demokratie aushalten muss und kann. 

Dame mit weißem Schal in der Mitte:
Barbara Sichtermann
Die einleitenden Statements gaben Barbara Sichtermann& Heribert Prantl ab. #Barbara_Sichtermann, Publizistin und Schriftstellerin, hat zahlreiche Preise für ihre Arbeiten erhalten, unter diesen den Luise-Büchner-Preis für Publizistik im Jahre 2015. #Heribert_Prantl, namhafter Journalist und Publizist war in jüngeren Jahren als Richter und Staatsanwalt tätig und ist ebenfalls preisgekrönt. 2015 erhielt er- das sei hervorgehoben- den Hildegard Hamm-Brücher Preis für Demokratie

Barbara Sichtermann, eine typische 68erin, will der Demokratie in unserem Lande offenbar viel zumuten, weil sie überzeugt ist, dass diese Demokratie stabil genug ist, um durch Hoecke und Co nicht ausgehebelt werden zu können. Sie hält es mit Voltaire, der einst sagte "Ich missbillige, was Sie sagen, aber ich werde bis zum Tod Ihr Recht verteidigen, es zu sagen". Doch ab wann hat die Meinungsfreiheit in einer Demokratie Grenzen? Dazu erläuterte der Jurist Heribert Prantl sehr viel Erhellendes, sprach sich für eine Brandmauer gegen rechts aus und begründete dies nachhaltig. 

Dr. Harald Braun und Alfred Harnischfeger
Prantl erinnerte an den Staatsrechtler Carlo Schmid, der einer der Väter des Grundgesetzes ist und ein wichtiges Buch über die Demokratie verfasst hat. Zudem sprach  Prantl über den wichtigsten Wert in einer Demokratie: die Würde des Menschen, die für alle Menschen gilt und die seitens der AfD bekanntermaßen Migranten abgesprochen wird, wie man deren Statements entnehmen kann. 

Mut zur Intoleranz gegen Verfassungsfeinde sei  angesagt und ein Verbot der Partei dringend erforderlich. Wo die Erfolge dieser Partei liegen war auch ein Thema und in diesem Zusammenhang, weshalb Friede in der Ukraine gestiftet werden muss. Aufklärung und Befriedung tut Not, dann entzieht man einer weiteren Radikalisierung den Boden, wenn die AFD verboten wird. 

Prof. Dr. Heribert Prantl
Im anschließenden Bürgergespräch an vollbesetzten Tischen wurde rasch klar, dass fast alle Gäste Heribert Prantl zustimmten, weil sie unsere Demokratie in ihrer Weltoffenheit bewahren möchten.

Helga König



PS: Im Vordergrund  das neue Buch von Dr. Heribert Prantl
"Den Frieden gewinnen. Gewalt verlernen."

Sonntag, 7. Juli 2024

BüchnerLandFestival- Musikalischer Frühschoppen mit Sir Andrew -7.7.24

Im Rahmen des zwei Wochenenden andauernden BüchnerLandFestivals in #Riedstadt fand heute hinter der Leeheimer evangelischen Kirche "Unter den Linden" ein musikalischer Frühschoppen statt, der unter dem Motto eines Flugblattes von Georg Büchner stand. Das Motto: "Friede den Hütten!" 

Obgleich sich Sir Andrew, eine lokale musikalische Größe, mit seinen irischen Gesängen viel Mühe gab, die Gäste ein wenig auf Trab zu bringen, wollte dies nicht wirklich gelingen. Das lag keineswegs an Sir Andrew, sondern an der Tatsache, dass nur eine kleine Anzahl an Besuchern "Unter den Linden" zusammengekommen waren, um Büchner gebührend zu feiern. Obschon man übrigens für einen guten Wein aus Rheinhessen, hervorragenden Kaffee aus einer kleinen Rösterei in Mainz und für delikates Essen gesorgt hatte. 

Werbung wurde genügend gemacht, denn in allen Haushalten in Riedstadt wurde das Event- wie alle vorangegangenen und zukünftigen bis zum 14.7. 24 im Rahmen des Festivals-  angekündigt. 

Was lief schief? Warum so wenig Interesse, selbst für einen musikalischen Frühschoppen? 

Vielleicht sollte ein solcher Frühschoppen doch eher auf dem Gelände des Büchnerhauses in Goddelau stattfinden, weil das Zentrum von Riedstadt, sprich Goddelau, problemloser erreichbar ist, auch für Personen, die nicht mit dem Auto anreisen? Das gilt übrigens für all die tollen Veranstaltungen, die in Leeheim auf der BüchnerBühne stattfinden. Dafür an dieser Stelle vor allem viel Anerkennung und Dank an den überaus engagierten künstlerischen Leiter Christian Suhr!

Ich bin jetzt schon gespannt auf die Festival-Veranstaltungen am kommenden Wochenende, dann allerdings in Goddelau, vor allem auch wie die Besucherzahlen dort ausschauen. 

Das Bürgergespräch mit Barbara Sichtermann & Heribert Prantl sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen. Es findet am 14.7. um 15.00 Uhr auf dem Gelände des Büchnerhauses in Goddelau statt.

Georg Büchner ist noch immer der prominenteste Bürger von Riedstadt. Ihm den roten Teppich auszubreiten, bedeutet nicht, ihn hinter die Kirche ins fränkische Leeheim zu verbannen, sondern ihm ein Podium zu bieten, das auch an den Wochenenden problemlos mit öffentlichen Verkehrmitteln erreichbar ist. 

Der Magistrat der Stadt  Riedstadt sollte sich an Weimar (Goethe) oder Marbach (Schiller) ein Beispiel nehmen, denn  Büchner ist der Dritte im Bunde. 

Helga König

Sonntag, 9. Februar 2020

Ambiente 2020, Frankfurt, 7.2.2020- Impressionen

 Elke Melchior (Event-Fotografin, rechts),
Helga König (Journalistin, links)
Vom 7.- 11 Februar 2020 findet in Frankfurt/Main die "#Ambiente" statt. Es handelt sich hierbei um die weltweit führende Messe für Konsumgüter. In den drei Bereichen #Dining, #Living und #Giving haben Aussteller und Fachbesucher die Chance, erstklassige Kontakte zu knüpfen und können sich die aktuellen Entwicklungen auf dem Markt, auch Design, Trends und Chancen in allen Segmenten vergegenwärtigen.

Allein über 2100 Diningaussteller präsentieren die Trends von morgen. Es ist der Bereich, wo wir von "Buch, Kultur und Lifestyle" uns am Freitag, den 7.2. 2020  primär aufhielten, um dort möglichst viel bestaunen und erfahren zu können. 

93 Ausstellernationen und 4635 Aussteller sind in diesem Jahr auf einer Fläche von 310.240 Quadratmeter vertreten. 

Dabei ist die Produktgruppe #Dining die globale Bühne für alles, was Kochen sowie den Haushalt leichter und das gemeinsame Speisen zu einem unvergesslichen Erlebnis macht. 

Gezeigt wird von Tableware-Schätzen,  innovativen Küchenaccessoires, Storeagelösungen und Elektrokleingeräten bis hin zu einzigartigen Hospitaly-Konzeptionen alles, was für Aha-Erlebnisse sorgt. 

In Halle 4 hat man Gelegenheit, auf drei Ebenen  genau das zu bestaunen, was Menschen  mit Liebe für gutes Essen gerne feierlich inszenieren. Trendindikatoren sind der Wunsch nach #Nachhaltigkeit aber auch nach #Wertigkeit.

Gefragt sind bei der Gastronomie und beim informellen Casual Dining unter Freunden in erster Linie individuelle Produkte, die Wertschätzung fürs Handwerk erkennbar machen und Ursprünglichkeit aber auch Kennerschaft dokumentieren. 

Auch Tabletop-Schätze aus dem Premiumsegment kann man bewundern, darunter  Produkte  der ungarischen Porzellanmanufaktur #Herend der dänischen  Porzellanwarenfirma #Royal_Copenhagen und  des britischen Unternehmens #Wedgewood. 

#Villeroy&Boch baut mit ihrer neuen Collecition "Manufacture Rock" eine Brücke zwischen Premium Porcelain und der Imitation natürlicher Materialien. 

In der Halle 3 sind Elektroklein- und Küchengeräte, Schneidewaren, Kochgeschirr in einem internationalen Lifestyle- Umfeld untergebracht. Marken wie #WMF, #Fissler, #Rösle und #Zwilling beeindrucken durch ihre in vieler Hinsicht  tollen und dabei sehr praktischen Produkte. 

Doch machen Sie sich selbst ein Bild  mittels unserer Impressionen, wie viel sich in den letzten Jahre verändert hat. Die Vielfalt ist überwältigend, die Weltoffenheit eine wahre Freude.

 "Alles, was ich mache, mach´  ich viel.
Ein Glas Wein am Abend trinken, kann ich nicht.
Wenn Wein, dann sind es zwei Flaschen." (#Tim_Mälzer)

 "Design ist Kunst, Funktion mit Ästhetik"
(unbekannt)

 "Die Ästhetik eines Designs fesselt und verzaubert  den
Betrachter. Denn das Streben und das Bedürfnis
nach Schönheit ist uns Menschen angeboren."
Wolfgang Beinern, Grafik- Designer

 "Das Schöne ist der Glanz des Wahren"
Augustinus Aurelius, Philosoph

 "Das Schöne ist weniger, was man sieht, als das, was
man träumt"
(aus Flandern)

 "Heiterkeit zieht an, Heiterkeit ist wie ein Magnet"
Theodor Fontane, Schriftsteller


 "Wer staunen kann, lernt sehen"
(Erhard Blank, Schriftsteller) 

 "Das Staunen ist die Sehnsucht nach Wissen
(Thomas von Aquin, Philosoph)

"Staunen ist der erst Schritt zu einer Erkenntnis"
Louis Pasteur, Chemiker
 Anerkennen- statt kaum besehen abzustempeln.
Einfach gelten lassen- und staunen - wie vieles
Gültigkeit hat.
Else Pannek, Lyrikerin
 "Staunen ist aller Liebe Anfang"
Brigitte Fuchs, Lyrikerin

 "Die Vielfalt macht den Unterschied"
Roswitha Menzel
"Schönheit rettet die Welt"
F.M. Dostojewski  Schriftsteller
 Wir bieten Vielfalt und schätzen Weltoffenheit
(Buch, Kultur und Lifestyle)
 "Liebe beginnt, wenn wir anfangen zu staunen"
Anke Maggauer- Kirsche, Aphoristikerin
 "Brot verbindet am stärksten"
(aus Polen)
 "Kuchen ist das Brot zum Sonntag"
Waltraud Puzicha, Aphoristikerin
 "Das Schöne ist das Gesicht des Lebens"
Khalil el Katib, Schriftsteller

 "Das Haus stirbt nicht, das einen Gast
willkommen heißt"
(aus dem  Sudan)
 "Verschließe dem Haus nicht vor dem Fremden"
(unbekannt)
 "Ist der Tisch erst mal gedeckt, finden sich auch Gäste"
Jüdisches Sprichwort
 "Möge der Mensch, der  heute als erster deine Türschwelle betritt,
dich mit einem Lächeln des Willkommens antreffen."
Altirischer Segenswunsch
 "Wer Blumen liebt, hat auch Fantasie"
(aus China)

 "Das Herz ist wie Glas. Vertraue es niemand an,
 dessen Hände zittern.
(aus Griechenland)
 "Die Kunst ist das einzig Ernsthafte auf der Welt"
Oscar Wilde
 "Ein guter  Kaffee ist wie ein süßes Küsschen"
Willy Meurer, Aphoristiker)
 "Im Wein ist die Wahrheit, im Schnaps die
Phantasie"
(unbekannt)
 "Man trinkt den Tee, um den Lärm der Welt zu vergessen"
T`ien Yiheng, chinesischer  Gelehrter
 "Kein Glück, ohne Gast"
 Christian Morgenstern, Dichter
 "Wo Kaffee serviert wird, da ist Anmut, Freundschaft
und  Fröhlichkeit"
H. Abd-al- Kadir (arabischer Scheich)
 "Gespräch ist die gegenseitige distanzierte Berührung"
Marie von Ebner Eschenbach, Novellistin
 "Reisen veredelt unseren Geist und räumt mit
unseren Vorurteilen auf"
Oscar Wilde, Dichter


Text: Helga König
Fotos: Elke Melchior, Helga König