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Dienstag, 3. Dezember 2013

Weinpräsentation Deutscher Spitzenweingüter am 2. Dezember 2013, Hotel Villa Kennedy, Frankfurt

 Helga König
Eine kleine Auswahl Deutscher Spitzenweingüter präsentierte am 2.Dezember 2013 im Konrad-Adenauer-Ballsaal der Villa Kennedy in Frankfurt vorzügliche Weine einem sehr interessierten Publikum. 

Rechtzeitig zum bevorstehenden Weihnachtsfest und zum Jahreswechsel  hatten Weinliebhaber Gelegenheit, sich genau zu überlegen, was sie an den Festtagen auf den Tisch bringen möchten. Es wurde viel verkostet, viel diskutiert und noch mehr bestellt.

Die Villa Kennedy ist ein Fünf-Sterne-Hotel in Frankfurt/Sachsenhausen und eines der schönsten und am ruhigsten gelegenen Luxushotels in der Bankenstadt. Hier also präsentierten die Spitzenweingüter Dr. Heger, Wirsching, Schloß Saarstein, Salwey, Künstler, Schloss Proschwitz, Aldinger, Drautz-Able, Adeneuer und Knipser ihre Köstlichkeiten. 

 Andrea Wirsching
Nach einigen größeren Veranstaltungen des V. D. P. –Verbandes in diesem Jahr begeisterte mich die gestrige Verkostung besonders, weil die Zunge und der Gaumen natürlich stets nur eine bestimmte Anzahl von Weinen in wenigen Stunden erfassen können und hier  in der Villa Kennedy nicht überfordert wurden, sondern umfassend  die edlen Tropfen genießen konnten. 

Gefreut habe ich mich erneut die köstlichen Weine des Weinguts Dr. Heger/Ihringen am Kaiserstuhl verkosten zu dürfen, nachdem wir auf "Buch, Kultur und Lifestyle" in diesem Herbst immer wieder Weine dieses Badischen Spitzenwinzers vorgestellt haben. 

Begeistert auch haben mich die Weine aus dem Hause Wirsching und ein Wiedersehen mit Frau Andrea Wirsching/ Iphofen (Franken), deren Weine wir ebenfalls im Laufe dieses Jahres auf "Buch, Kultur und Lifestyle" vorgestellt haben.

Nicht minder angetan war ich von den  Grauburgundern des Hauses Salwey, Oberrotweil, Kaiserstuhl. 

Eine Neu-Entdeckung für mich ist das Weingut Drautz Able aus Heilbronn. Hier  machte mich ein Weißweincuvée, aber auch ein Sauvignon Blanc sehr neugierig.

 Monika Drautz
Die württembergischen Rotweine von  Aldinger und Drautz Able waren für mich ein ebensolcher Genuss wie die Ahrrotweine von Adeneuer und die Pfalzrotweine von Knipser. Unmöglich sie miteinander zu vergleichen, weil die Bedingungen für diese Rotweine zu verschieden sind.

Erwähnen möchte ich den vorzüglich mundenden Pinot Blanc Sekt b.A. brut (Trad. Flaschengärung) von Schluss Proschwitz und auch die Liköre und Brände dieses Hauses,  über die wir in den nächsten Tagen auf "Buch, Kultur und Lifestyle"  berichten werden, nachdem wir Weine des sächsischen Winzers Prinz zur Lippe bereits vor geraumer Zeit vorgestellt haben. 

Dass ich mit Dr. Hegers "Mimus"  Ihringer Winkelberg - Spätburgunder Barrique trocken den Abend, der viele interessante Gespräche über die Weine, aber auch nette Gesprächspartner bereithielt, ausklingen ließ, ist nicht nur meiner besonderen Liebe zu Ihringen geschuldet, sondern auch meiner Affinität zu den Kreationen des Hauses Dr. Heger.

Helga König

 Frank Adeneuer
Weingut Knipser
























Schloss Proschwitz











 Konrad Salwey


Text und Fotos: Helga König

Montag, 2. Dezember 2013

Bericht zur Lesung Barbara Vinken- Angezogen. Das Geheimnis der Mode oder: Und sie wissen nicht, was sie anziehen, Donnerstag, 28.11.13

 Prof. Dr. Barbara Vinken,  Alfons Kaiser
Foto: Helga König
Am Donnerstag, den 28.11.2013 um 19.30 Uhr fand im Literaturhaus Frankfurt die Lesung zu Barbara Vinkens "Angezogen. Das Geheimnis der Mode oder: Und sie wissen nicht, was sie anziehen" statt. Die Literaturprofessorin Dr. Vinken irritierte zunächst ein wenig durch ihren ungewöhnlichen, dabei aber sehr schicken Auftritt, den man von intellektuellen Damen in der Regel nicht erwartet. Besonders reizvoll fand ich die Lackschuhe mit aparten Schleifen. Aber auch ihr schwarzes Strickkleid mit Lochmuster im Oberteil vermittelte die Reize der schönen Frau mit Hochsteckfrisur bestens. Ein mutiger Auftritt in der vergeistigten Atmosphäre des Literaturhauses.

Am Podium angelangt, wurde die charmante Dame dann von Alfons Kaiser, dem wenig charmanten Redakteur der F.A. Z,  in die Mangel genommen. Pausenlos enervierte er sie wegen ihrer Prada-Tasche und musste auch unbedingt einflechten, dass das vorgestellte Buch von der F.A.Z. verrissen wurde. War das wirklich nötig?  Prof. Dr. Vinken mutmaßte, dass der Rezensent der F.A.Z ihr Buch nicht wirklich gelesen habe und begründete dies auch. Ich  lese das Buch derzeit übrigens auch und finde es  exzellent.

Dem Redakteur der F.A.Z intellektuell haushoch überlegen, begann sie fortan mit ihm zu spielen, indem sie eine etwas   manierierte, Weltläufigkeit vermittelnde Diva gab, die in der Konversation ständig die Sprachen wechselt, Gedanken in abgebrochenen Sätzen präsentiert, dabei honigsüß lächelt und auf diese Weise ihren durch seine Einwände kleinstädtisch wirkenden Gesprächspartner an die Wand spielte.

Das zu beobachten war  nicht uninteressant, weil Vinken deutlich machte, wie galant eine gebildete, intelligente Frau doch einen uncharmanten Mann in den Senkel  zu stellen vermag, ohne dabei stutenbissig zu werden.

Vinken berichtete über das System, das Modewandel beinhaltet, zeigte an einer Leinwand Bilder und begründete ihre Aussagen durch das Anschauungsmaterial. Jil Sander und Coco Chanel waren Thema und auch der Gedanke, dass sich Zeitgeist in der Mode widerspiegelt. In den Augen der Literaturprofessorin kann man in Kleidern lesen wie in einem Gedicht. Die Interpretationsmöglichkeiten sind also immer vielschichtig.

Ihr Buch, das sie in neun Kapitel eingeteilt hat, thematisiert u.a. wie die Mode aus der Männerwelt verschwand und zum weiblichen Laster wurde. Diesen Wechsel zeigte Vinken auch anhand von Bildern u.a. einer Gemäldeablichtung von Ludwig XIV. 

Zur Sprache gebracht wurden nicht zuletzt Gedanken von Georg Simmel, die dieser zur Mode in seinen philosophischen Schriften niederlegte,  wie auch Überlegungen von Nietzsche zu diesem Thema in „Menschliches, Allzumenschliches.“ 

Wer mehr darüber erfahren möchte, dass Stoffe, Schnitte, Nähte, Wolle, Leinen und Tweed letztlich kunstvolle Verdichtungen sind, wird Spaß an dem Buch der schönen, geistvollen Frau haben, der ich auch in Frankfurt einen Gesprächspartner gegönnt hätte, der etwas entspannter einen Dialog mit eine attraktiven Dame zu führen in der Lage ist und nicht auf vermeintliche Widersprüche und Schwächen des Gegenübers herumzureiten braucht, um sich ebenbürtig zu fühlen.

Helga König