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Sonntag, 15. Dezember 2024

Events in Riedstadt: Weihnachtsausstellung "Puppen und Puppenstuben" am 14.12.2024 in der "Ölemühl", anlässlich des 29.Weihnachtsmarktes in Wolfskehlen, dort unterhalb der 1000 Jahre alten Kirche, zudem der "Kreativmarkt" auf dem rund 1200 Jahre alten Bensheimerhof, gelegen zwischen Erfelden und Leeheim am 15.12.2024

Mitglieder des Leeheimer
Musikzuges
Es war ungewöhnlich kalt am Samstag, den 14.12.2024, kein Wetter also, um ohne Grund die Wohnung zu verlassen. Allerdings gibt es, um den alljährlich stattfindenden Wolfskehler Weihnachtsmarkt zu besuchen, viele gute Gründe. Hauptmotiv ist natürlich die Kommunikation mit Bekannten und Freunden bei einem Glas  wohlschmeckenden Winzer-Glühwein und den mit viel Herzblut zubereiteten Speisen, wie etwa einem stundenlang, auf kleiner Flamme gegarten Kesselgulasch. 

Ein Highlight unter kulinarischen Köstlichkeiten sind die Weihnachtsplätzchen am Stand der Wolfskehler Landfrauen, die dazu veranlassen, den Weihnachtsmarkt schon früh aufzusuchen, um ein paar Tütchen für die bevorstehenden Festtage "bunkern" zu können, speziell die berühmten Bethmännchen und die perfekt zubereiteten Vanillenkipfeln. Honig vom nahegelegenen Naturschutzgebiet "Kühkopf" wurde auch angeboten und selbstgemachte Marmeladen für Süßmäulchen, die Wert auf Qualität legen. 

Kaufladen  in der Weihnachtsausstellung
Mein Hauptinteresse in diesem Jahr galt der Weihnachtsausstellung "Puppen und Puppenstuben" in der "Ölemühl", die direkt neben der Kirche lokalisiert ist. Die Objekte sind Leihgaben von Margarete Acker, einer in Wolfskehlen lebenden Sammlerin, von der ich erfuhr, dass viele der Puppenstuben gut 100 Jahre alt sind. Dies lässt sich für Kenner am Design der Puppenstubenmöbel gut ablesen. 

Von Puppenküchen, zu anderen Räumlichkeiten der Puppen, hin zu Kaufläden und sogar zu einer Schulklasse, konnte man sich ein Bild machen, womit sich in vergangener Zeit kleine Mädchen, vielleicht auch Jungs spielerisch auseinandergesetzt haben. Es ist nicht nur das frühkindliche Einüben der Mutterrolle, wie ich zunächst annahm, sondern die Auseinandersetzung mit Dingen des täglichen Lebens, die Gestaltung von Räumen, das Gefühl für Farben und Formen, dazu das Nachspielen von Rollen wie der des Kaufmanns hinterm Ladentisch und der geschickten Käuferin, die hier thematisiert werden. 

Schulklasse in der Weihnachtsausstellung
Am bemerkenswertesten fand ich die Schulkasse mit Gegenständen wie einer kleinen Rechenmaschine, einer Tafel und Schultüten, die verdeutlichen, dass es um Schüler der ersten Klasse geht. Was vertrauten die Spielenden ihren Mitspielern an? Ihren Hoffnungen, ihren Kummer, ihre Freude, ihre Vorstellungen von dem, was im Leben einmal auf sie zukommt? 

Neben Puppenstuben waren auch Puppen, zumeist Sammlerpuppen, ausgestellt, die wohl weniger zum Spielen als zum Bestaunen geeignet sind und bekanntermaßen nicht nur kleine Puppenmütter erfreuen. Nicht zuletzt sind es ja oft Kriegskinder, die noch im hohen Alter Sammlerpuppen auf ihrem Sofa sitzen haben, nicht um mit ihnen zu spielen, sondern, weil ihnen Puppen in der Kindheit fehlten und so eine Lücke geschlossen wird… 


"Kreativmarkt im Bensheimerhof"
Am Sonntag, den 15.12.2024 dann besuchte ich den "Kreativmarkt" auf dem Bensheimerhof, dem Gut, das einst den Herren von Wolfskehlen gehörte, die es,  aus welchen Gründen auch immer, 1250 an das Kloster Eberbach verschenkten.  Später ging es in den Besitz der Herren von Heyl und danach der Freiherren von Wangenheim über. Noch heute wird es von den Nachfolgern der Freiherren von Wangenheim landwirtschaftlich betrieben.

In der Adventszeit findet im Bensheimerhof an mehreren Wochenenden in den vormaligen Gewölbestallungen ein Kreativmarkt statt, auf dem viele schöne Dinge zu erwerben sind, seien es individuell gestaltete Weihnachtskugeln mit Beschriftung, zauberhafte Weihnachtkarten, die sich selbst bereits für ein kleines Geschenk eignen, Holztafeln mit klugen Zitaten, die durch das Jahr begleiten oder aber selbstgestrickte Pulswärmer, Socken, gehäkelte Mützen etc., die beweisen, dass alte Fertigkeiten noch nicht in Vergessenheit geraten sind.

Florales, auch Gewürze und Öle werden ebenfalls angeboten, doch noch vieles, vieles andere mehr... 

Kreativmarkt im Bensheimerhof
All diese kleinen Präsente zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht industriell hergestellt, sondern kunsthandwerkliche Produkte sind, Produkte demnach, die Seele haben.

Im Hof des Gutes werden Weihnachtsbäume verkauft. Ein Glühweinstand sorgte dafür, dass man – von Innen aufgewärmt- den Weihnachtsklängen von Mitgliedern des Leeheimer Musikzuges lauschen konnte. 

Auf dem historischen Hofgut, auf dem im Laufe der Jahrhunderte gewiss ganz unterschiedliche Weihnachtsfeste stattgefunden haben, war dies ein vorweihnachtliches Highlight der besonderen Art. Den Herren von Wolfskehlen hätte es gewiss gefallen und allen, die dann folgten ebenfalls.

So auch den Zuhörern im Hier und Jetzt, die durch das weihnachtliche Ambiente nun dem 4. Adventswochenende entgegenfiebern, wo man übrigens den "Kreativmarkt"  am Samstag, den 21.12.24 nochmals besuchen kann, um die  letzten Weihnachtseinkäufe zu tätigen. 

Ob man mit dem Schlitten die Geschenke nachhause bringen kann, entscheidet Petrus allein. 

Ihm eine Bitte zu senden, ist möglich. Die hübschen Karten dazu, gibt es auf dem "Kreativmarkt" gleich am Eingang.

Helga König