Letztes Jahr zur Leipziger Buchmesse ging ich morgens um 4.30 Uhr im leichten Sommermantel aus dem Haus. Diesmal war daran nicht zu denken, dick eingemummelt watete ich zu besagter Zeit durch den Schnee zum Bahnsteig, darauf hoffend, dass mein Zug noch am späten Vormittag mein Reiseziel erreichen wird.
Ich hatte Glück, sibirische Verhältnisse kamen wider Erwarten nicht auf mich zu. In Leipzig schien sogar die Sonne.
Etwas irritiert war ich allerdings als ich vor dem Messegelände den Zug verließ und Hunderte von Kindern plötzlich erblickte. War donnerstags nicht Händler- und Journalisten-Tag? Nein, in Leipzig, so klärte man mich auf, ist die Messe schon am Donnerstag für alle Besucher geöffnet und just an diesem Tag waren die Schüler die Ehrengäste.
Wie bringt man Kindern die Liebe zum Buch nahe? Durch Events wie die Buchmesse Leipzig, wo sie sich wie im Schlaraffenland in Bücherbergen tummeln können, ein haptisches Gefühl entwickeln und begreifen, welche Vielfalt hier auf sie wartet. Schon die Kleinsten wurden beschäftigt, durften auf Papier malen und mit Farben spielen, größere Kinder hörten aufmerksam Kinderbuch-Lesungen zu, die offenbar so packend waren, dass sie mucksmäuschenstill den Vortragenden lauschten, ohne von irgendjemand zum Schweigen angehalten zu werden.
In allen Ecken saßen Kinder auf dem Boden und sprachen begeistert miteinander über das, was sie sahen.
Vor einem Stand mit Ethik-Büchern für Schüler diskutierten Elfjährige über den Inhalt eines dieser Werke. Das fand ich besonders bemerkenswert.
Neugierig informierte ich mich am Stand von Brockhaus, wie die Leser auf deren Scolaris-Lernhilfeprogramm reagierten, von dessen Qualität ich mich vor Kurzem überzeugt habe und nahm zu meiner Freude zur Kenntnis, dass Eltern ebenso begeistert von diesen Ratgebern sind, wie auch ich.
Vor einem Stand mit Ethik-Büchern für Schüler diskutierten Elfjährige über den Inhalt eines dieser Werke. Das fand ich besonders bemerkenswert.
Neugierig informierte ich mich am Stand von Brockhaus, wie die Leser auf deren Scolaris-Lernhilfeprogramm reagierten, von dessen Qualität ich mich vor Kurzem überzeugt habe und nahm zu meiner Freude zur Kenntnis, dass Eltern ebenso begeistert von diesen Ratgebern sind, wie auch ich.
Peter Esterhazy |
Viele Autoren lasen aus ihren Büchern oder wurden zu diesen interviewt. Die Lesungen fanden zum Teil in den zahlreichen Cafés statt, die eine Besonderheit der Leipziger Buchmesse darstellen und meiner Interpretation nach auf die intensive Kaffee- und Kuchenliebe der Sachsen zurückzuführen ist.
Der Ungar Peter Esterhazy sprach auf dem Blauen Sofa. Sein neuestes Werk „Esti“ habe ich auf meine Leseliste gesetzt. Es scheint ein wirklich interessantes Buch zu sein. Natürlich hoffe ich, dass Esterhazy in Frankfurt demnächst lesen wird, denn es ist Jahre her, als ich ihn im Frankfurter Literaturhaus erleben durfte. Er ist ein Schriftsteller und Mensch ganz nach meinem Geschmack.
Heiner Lauterbach |
Der Schauspieler Heiner Lauterbach sprach in einem der Lese-Zelte über sein Buch „Man lebt nur zweimal“. Mir fiel seine Gelassenheit und seine asketische Gestalt sehr positiv auf, Faktoren, die dokumentieren, dass er tatsächlich in seinem zweiten Leben angekommen ist.
Friederike Koch-Büttner |
Natürlich schaute ich mir viele neue Verlagsprogramme an, notierte mir Titel, machte mir Notizen und ich vergaß auch nicht, mich bei den vielen Künstlern umzusehen, die ihre Werke ebenfalls auf der Buchmesse präsentieren.
Joachim Unseld |
Verena Aufermann, Sigrid Löffler |
Gefreut habe ich mich Dr. Ellen Graßmann zu begegnen. Mit ihr unterhielt ich mich vergnügt über alte Uni-Zeiten in Mainz, bevor ich mich auf den Nachhauseweg aufmachte.
Im kommenden Jahr werde ich zur Buchmesse zwei Tage in Leipzig bleiben. Neun Stunden Zugfahrt an einem Tag sind eindeutig zu anstrengend, zudem genügen sieben Stunden auf der Buchmesse nicht, um die Fülle der ausgestellten Bücher in ihrer Gesamtheit auf sich wirken lassen zu können.
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