Doris Adler Kulturbeauftragte der Jüdischen Gemeinde Frankfurt |
Gestern, am 27.November 2013, 19.30 Uhr fand in der Jüdischen Gemeinde Frankfurt/Main im dortigen Verwaltungsgebäude in der Westendstraße im 5. Stock die Veranstaltung "Heinrich Heine und das Judentum"- Lyrik und Jazz statt.
Das Gebäude wird von der Polizei nicht grundlos geschützt, denn leider gibt es noch immer in unserem Land viele ideologisch Verblendete, denen man nicht über den Weg trauen kann.
Wir waren schon etwas früher im Veranstaltungsraum, sodass wir Gelegenheit hatten, seitens Doris Adler, der charmanten Kulturbeauftragten der Jüdischen Gemeinde, uns über das Jüdische Lichtfest "Hanukkah" aufklären zu lassen. Dieses hat am 25.November begonnen und dauert acht Tage an. Das Fest, dessen Ursprung auf ein Ereignis des Jahres 164 vor Chr. zurückgeht, ist ein fröhliches Ereignis, das im Kreise von Familien gefeiert wird und bei dem Kinder ebenso beschenkt werden wie zu Weihnachten die Kinder aus christlichen Familien .
Nach Anbruch der Dunkelheit wird dann der Chanukkaleuchter angezündet und es werden Lieder gesungen.
Heinrich Heine hat diese schönen Festtage gewiss in seiner Kindheit auch erlebt, denn er wuchs einst in Düsseldorf in einer jüdischen Familie auf.
Über die Kindheit und Jugend und den weiteren Lebenslauf des großen deutschen Dichters berichtete Doris Adler in ihrem spannenden Vortrag und band zahlreiche, von der Thematik sehr unterschiedliche Heine-Gedichte in diese Lebensbetrachtungen ein. Dadurch verdeutlichte sie, dass die Gedichte ein Ergebnis seiner Gefühlslage in entsprechenden Lebenssituationen waren. Es gelang ihr, das Ausgegrenztsein Heines in Deutschland sehr plastisch aufzuzeigen und auch seine Probleme, die er mit Frauen hatte, zu thematisieren.
Der äußerst analytische, politische Schriftsteller mit sensiblem Gemüt war ein Mensch voller Poesie. Doris Adlers hat dies in ihrem Vortrag tiefgründig reflektiert.
Die Gedichte wurden von der Kulturbeauftragten sehr einfühlsam vortragen. Mit seinen Jazzinterpretationen ist es dem bulgarischen Pianisten Georgi Mundrov gelungen, die Stimmung von Heines Gedichten einzufangen. Dabei hat er zum Schluss mit seiner spontan improvisierten, ungewöhnlichen Loreley-Jazz-Interpretation das Publikum ganz besonders in seinen Bann zu ziehen vermocht.
Helga König und Peter J. König
Bilder: Helga König
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