Mit dem "Star Jazz Festival" etabliert sich ein weiteres Kleinod in der an Festivals so reichen Stadt Hamburg – und birgt mit beispielhaftem Konzept und formidabler Besetzungsliste eine Strahlkraft weit über die Stadtgrenze hinaus.
Geboren aus den Ideen des künstlerischen Leiters Vladyslav Sendeckis und wertvollen Anregungen aus den Kreisen des Mäzens Orlen Deutschland GmbH (deren STAR Tankstellen allen ein Begriff sind), sowie in Kooperation mit der Jazz Federation Hamburg fiel im vergangenen Jahr der Startschuss für das Star Jazz Festival. An zwei Tagen Ende Oktober 2017 wurde der Miralles-Saal im Hamburger Stadtteil Harvestehude mit seinen rund 400 Plätzen zum Mekka für hochkarätigen Jazz mit Fokus auf Deutschland und Polen – so das letztjährige Motto des Festivals
Am 12. und 13. Oktober 2018 wird der Miralles-Saal des Star Jazz Festivals nun erneut zum Schauplatz eines musikalisch konzeptionellen Highlights, das in diesem Jahr über ein rein konzertantes Jazzerleben weit hinaus geht und sich den Möglichkeiten der multimedialen Performance öffnet.
Leitthema des diesjährigen Star Jazz Festivals ist PERSPEKTIVEN: Mikrokosmos - Makrokosmos
Als Ausgangspunkt dient ein einfacher Begriff, dessen Definition jedoch so variabel wie emotional bedeutsam ist, sich von kleinster Einheit bis hin zum globalen Umfang anwenden lässt: Das Land. Einzig die Sicht darauf – die Perspektive - ist das Maß der Dinge.
Hierzulande, auf dem Land, außer Landes, aus aller Herren Länder, Land unter, Festland, Kontinent, Staatsgebiet, Landstrich, Ackerland, Scholle... Ein weites Feld, ein spannungsreiches Thema. Das uns alle betrifft. Und uns über alle Grenzen hinweg miteinander verbindet. Weltweit. - Wie sonst nur die Musik es vermag...
Mit dieser Vision lädt der aus Polen stammende Vladyslav Sendecki, Komponist und Arrangeur, Pianist und künstlerischer Leiter des Star Jazz Festivals, Künstler aus seinem direkten Umfeld der Hamburger Jazz- und Klassik-Szene, sowie europa- und weltweit renommierte Musiker in seine Wahlheimat Hamburg ein.
Seine für das Festival entstandenen Kompositionen ziehen sich, gleich eines roten Fadens, durch das zweitägige Konzertgeschehen – bieten zugleich Klammer und Freiraum für entstehende Interaktionen und Improvisation von und mit seinen Gästen.
Mikrokosmos – Makrokosmos...
Den Auftakt machen Maciej Obara (alt-, tenorsax) und Dominik Wania (p). Zwei Musiker aus Polen, Großmeister ihres Fachs, deren so kraftvoll, wie reich facettiertes Zusammenspiel im Mikrokosmos des Duos zur vollen Blüte treibt.
Weiterer Programmpunkt am ersten Festivaltag ist das zu diesem Anlass von Vladyslav Sendecki ins Leben gerufene multimediale Projekt Motion Ensemble of Hamburg. Hier vereinen sich erstklassige lokale Bläser und Streicher, die gemeinsam mit Reiner Winterschladen (trp), Jürgen Spiegel (dr, perc) und Vladyslav Sendecki (p, rhodes, seaboard) auf die Bühne gehen. Der Klangkörper interagiert mit den Bildern des von Dokumentarfilmer Timo Grosspietsch kreierten Films Land – es unterstreicht mit grenzüberschreitenden Klänge aus Jazz, Klassik, Neuer Musik und Elektronics die bildpoetische Erzählung in Detail- und Weitwinkelperspektive dieser Dokumentation. Das Publikum wird unmittelbar in den kreativen Prozess hineingesogen – Klang- und Bildsprache verschmelzen in seiner Wahrnehmung zur metaphysischen Einheit.
Am zweiten Festivaltag öffnet sich u.a. das Objektiv zum Weitwinkel und fokussiert auf The Club of Continents. Mit den geladenen Musikern Saliou Cissokho (kora, kalabass) aus Afrika, Guo Yazhi (woodwinds) aus China/U.S.A., Nils Petter Molvaer (trp, electronix) aus Norwegen, Mino Cinelu (perc) aus Frankreich/U.S.A./Martinique und Gastgeber und Leiter des Ensembles Vladyslav Sendecki (p, seabord, electronix) aus Polen/Deutschland betritt eine ungewöhnliche, in dieser Zusammenstellung einmalige Künstlerriege gemeinsam die Bühne. In dieser Konstellation, geeint durch Kreativität, gegenseitigen Respekt und die Lust am gemeinsamen Schaffensprozess, lassen sie Grenzen vergessen und laden ein zu einem faszinierenden musikalischen Abenteuer. Ein Parforceritt komplexer Rhythmen, magischer Soundcollagen, virtuoser Improvisationen auf der Basis tiefen musikalischen Verstehens wartet auf das Publikum – und die Akteure!
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