Ratnadeep Gopal Adivrekar |
Heute, am Sonntagvormittag um 11.00 Uhr lud Harald Bont und Christian Bordzio ein ausgewähltes, kunstinteressiertes Publikum in die KAMEHA SUITE nach Frankfurt ein.
Das 1898 erbaute Palais wurde vor einiger Zeit mit dem "Location Award" in der Kategorie "Beste Historische Location von Deutschland" ausgezeichnet. Über dieses schöne Palais habe ich einen ausführlichen Bericht auf der Seite "Impressionen und Adressen vom Feinsten" demnächst geplant.
Der Marathon-Auftrieb wenige Schritte von der KAMEHA- SUITE entfernt |
Einfach war es nicht, am heutigen Tag rechtzeitig die Vernissage zu besuchen, denn in Frankfurt fand der Frankfurt-Marathon statt. Dies bedeutete, dass man nur schwer eine Straße überqueren konnte, weil die Stadt offenbar nur noch aus Läufern bestand.
Im Rahmen eines Kunst-Brunches feierte man in der KAMEHA-SUITE den 200. Geburtstag von Richard Wagner und hatte Gelegenheit aufgrund von Privatführungen die 18 Werke seitens des sehr gut deutsch sprechenden Galeristen Ismail Mukadam erläutert zu bekommen.
Der 1974 geborene Künstler Ratnadeep Gopal Adivrekar stammt aus Mumbai/Indien und hat für seine Bilder zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten. Adivrekar lebt in Mumbai und in Deutschland.
Ismail Mukadam erläutert die Werke |
Die Ausstellung "The Golden Ear- Eine Hommage an Wagner" wird in der KAMEHA-SUITE in 60325 Frankfurt Taunusanlage 20 (unweit der Alten Oper) vom 27. Oktober bis 24. November 2013 gezeigt. Zuvor wurden die Bilder schon in Bayreuth und Berlin ausgestellt.
Worum geht es bei diesen Werken?
Der Künstler hat offenbar eine Affinität zu Richard Wagner. Deshalb reiste Adivrekar mehrfach nach Deutschland, um Opernaufführungen zu erleben und um u.a. Dirigenten zu treffen. Für den Inder war "die Melodie der Noten…eine epische Vision" und zeitgleich der Beginn einer Reise, die Zeugnis ablegt über den Respekt an dem deutschen Komponisten und seiner grandiosen Musik.
Harald Bont und Ratnadeep Gopal Adivrekar |
Besonders beschäftigt hat sich der Maler mit der Bedeutung des Ringmythos von Wagner. Für ihn ist er, neben dem Symbolismus, besonders faszinierend, da er seiner Meinung nach auf dem Karma-Konzept beruht, d.h. auf der Vorstellung, dass Handlungen den Kreislauf von Ursache und Wirkung bedingen.
Der Bilderzyklus von Ratnadeep Gopal Adivrekar ist eine opulent konstruierte Bilderwelt, in der eine Fülle von Erzählfäden mit dem Wagnerschen Denken und den Tönen zu einem Gesamtkunstwerk verwoben wird.
Einige der Gemälde sprachen mich speziell an, so etwa das Werk "Musik erleben", wegen der dirigierenden Hände, die auf wunderbare Weise Musik suggerieren. Dabei handelt es sich um eine Hommage an das Gesamtkunstwerk-Konzept, das der Musiker mittels eines Theaters realisierte.
"Ditransitiv" |
Es führt zu weit, die Kunstwerke im Rahmen des Vernissage-Berichts zu besprechen. Allerdings plane ich den Katalog auf "Buch, Kultur und Lifestyle" und dort auf der Kunstbuchseite zu rezensieren.
Sehr zum Nachdenken regt das Bild "Ditransitiv" an, das durch die Farbgestaltung überaus spirituell erscheint und es inhaltlich wohl auch ist.
Auf dem Gemälde "Der Ring" wird deutlich, dass es Überschneidungen in der indischen und germanischen Mythologie gibt.
Das Exponat "Der Ring" ist in der KAMEHA SUITE sehr gut positioniert und verschafft Besuchern einen ersten Eindruck von den ausgestellten Werken sowie die Erkenntnis, dass Archetypen sich von Volk zu Volk nicht wirklich unterscheiden, weil die Verhaltensmuster der Protagonisten (Götter und Halbgötter in diesem Fall) unverbesserlich menschlich sind. Wagners Musik spiegelt die Götterwelt auf klar erkennbare Weise und zwar nicht nur die germanische, sondern auch die indische wie ich seit heute weiß. Der Komponist wäre gewiss begeistert gewesen, was alles in seinen Ring hineingedeutet werden kann.
Text und Bilder: Helga König
Martina Eich-Ehren, Managing Director Deutsche Bank |
Dr. Klaus-Peter Hermann |
Untitled- Ring Cycle |
"Musik erleben" |
Blumen für den Künstler |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen