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Freitag, 31. Mai 2013

22.Mainzer Minipressen-Messe vom 30.5.- 2.6.2013 Rheingoldhalle Mainz

 V.O. Stomps-Preisträger 2013
Christian Ewald 
Die 22. Mainzer Minipresse-Messe findet vom 30.5.- 2.6.2013 in der Rheingoldhalle der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt statt. Es handelt sich dabei um eine internationale Buchmesse der Kleinverlage und künstlerischen Handpressen. 

Diese Messe wird übrigens alle zwei Jahre ausgerichtet. Dabei liegt die Vorbereitung und Durchführung in den Händen einer unabhängigen Projektgruppe und des Mainzer Minipressen-Archives des Gutenberg-Museums. 

Gezeigt wird in der Rheingoldhalle alles: vom traditionellen Pressendruck über das E-Book bis zum illustrativen Holzschnitt, von der Originallithographie über das handgeschöpfte Papier bis zum hochwertigen individuellen Einband, vom liebenswerten Kinderbuch bis zum illustrierten Klassiker, vom Einblattdruck bis zum Künstlerbuch, vom esoterischen Buch bis zum esoterisch-kritischen Buch, von Büchern in Backpapier bis zur Literaturzeitschrift in Hochglanzdruck, vom papiermechanischen Objekt bis zum dreidimensionalen Popup, von Klassik bis Comic und vieles andere mehr. 

 Preisverleihung
Es werden seitens Verlagen, Autoren, Handpressen, Galerien, Editionen und Offizinen   aktuelle Produktionen vorgestellt und zu all diesem gibt es Ausstellungen Workshops, Performance, Seminare und Lesungen. 

Zu Beginn des heutigen Messeevents wurde der V.O. Stomps-Preis der Landeshauptstadt Mainz verliehen. Dieser erging an Christian Ewald und seine Katzengraben-Presse. Ich hatte Gelegenheit im Anschluss an die Preisverleihung Herrn Ewald persönlich kennen zu lernen und mich mit seinen bibliophilen Werken zu befassen, die man als äußerst fantasiereiche Kunstwerke begreifen muss. Ganz zauberhaft. 

Über den Stomps-Preisträger Christian Ewald,  den Verleger der „Dahlemer Verlagsanstalt“ Michael Fischer und über den Autor Peter Reuter erfahren die Leser von „Buch, Kultur und Lifestyle“ im Rahmen von Interviews demnächst mehr. 

Anbei Messe-Impressionen vom heutigen Tag.

 Christian Ewald, Michael Fischer

 Ein  bibliophiles Buch von Christian Ewald

Ein weiteres Buch  von Christian Ewald

...und noch ein Werk des V.O. Stomps-Preisträgers


 Jürgen Kipp, Mainzer Mini-Pressen-Archiv


 Helga König,  Michael Fischer, Verleger
Dahlemer Verlagsanstalt
Publikationen der Dahlemer Verlagsanstalt


 Kathrin Hampf, Verlegerin, Kranichsteiner Literaturverlag
Désirée Wickler


 Wolfgang Allinger, Peter Reuter
Herausgeber und Redakteure  der "Wortschau"











 Peter Reuter, Helga König














Bilder: Helga König 







Mittwoch, 29. Mai 2013

Bericht: Literaturhaus Frankfurt- Petra Gerster, Marcel Reif, Felicitas von Lovenberg, Martin Lüdke- Zur Sache! Das Frankfurter Sachbuchquartett, 28.5.2013

Das Literaturhaus Frankfurt präsentiert eine neue Veranstaltung: Zur Sache! Das Frankfurter Sachbuchquartett. 

Auf dem Podium saßen die beiden Gäste Petra Gerster (TV- Journalistin)  und Marcel Reif
(Sportkommentator), zudem die Kritiker Martin Lüdke und Felicitas von Lovenberg, die übrigens gemeinsam mit Peter Kemper, Christoph Schröder und Hauke Hückstedt das Kuratorium für diese zweimal jährlich stattfindende Zusammenkunft bilden. 

Dieses Mal wurden vier Sachbücher vorgestellt. Ob deren Verkauf durch die Veranstaltung angekurbelt werden kann, bleibt zu hoffen. Die ausgesuchten Bücher sind alle nicht gerade bestsellerverdächtig, dabei aber  offenbar durchaus  sehr gut geschrieben, wenn man den Diskussionsteilnehmern Glauben schenken darf. 

 Prof. Dr. Manfred Kaufmann und Ehefrau
Gefragt habe ich mich schon, wer die Bücher ausgewählt hat und welche Motivation vorlag, so etwa bei dem Buch über Wagner, den alle letztlich nur mit spitzen Fingern anpacken (was ich gut verstehen kann). Vergnüglich, die Vorurteile anderer zu hören. Man fühlt sich nicht mehr so alleine. Gefallen hat  mir hier Martin Lüdke, der obschon auch kein Wagnerfan, immerhin etwas zu Wagners Verteidigung vorbringen konnte. 

Ob es nun das Kunstbuch von Will Gompertz oder Bleifs Werk über den Krebs oder auch Gessens Geschichte über einen Mathematiker war, stets floss in die Betrachtungen viel Persönliches mit ein: die mangelnden Kenntnisse in der Kunst, die Angst vor Krebs, der verdrängte Schulalbtraum im Hinblick auf Mathematik. Das fand ich recht spannend, denn es zeigte mir, dass die Buchinhalte etwas bei diesen Lesern in Bewegung gesetzt hatten. 

Von der Sachebene gelangte etwas auf die persönliche Schiene. Mehr kann ein gutes  Buch nicht erreichen. Denn nur so erlernt man wirklich etwas. Selten ist der Mensch fähig, unabhängig von persönlicher Betroffenheit, gewissermaßen aus dem rein intellektuellen Raum heraus zu lernen. Schade eigentlich.

 Die Teilnehmer der Runde erteilten zudem noch jeweils einen Buchtipp. "Berthold Beitz", die Biographie von Joachim Käppner  werde ich nun gewiss lesen. Marcel Reif überzeugte, was den Wert dieses Buches anbelangt. 

Von den vorgestellten Büchern werde ich demnächst Will Gompertz "Was gibt´s zu sehen?"  auf „Buch, Kultur und Lifestyle“ vorstellen. Das Werk liegt hier schon eine Weile auf dem Schreibtisch und hat auf eine Lesemotivation gewartet. Nun ist sie da. Ich bin sehr neugierig, ob ich mich dem Urteil anschließen kann.

Sonntag, 26. Mai 2013

Bericht zur Vernissage: BONT ART NEWS: "Change your View", Kameha Suite Frankfurt, 24.5.2013

 Petra Gerster, Prof. Dr. Manfred Kaufmann
Am 24. Mai 2013 fand in der KAMEHA Suite im Frankfurter Westend die Vernissage "Change your view" statt. Harald Bont und Christian Bordzio zeigten ihrem großen Freundes- und Gästekreis Werke der Künstler Maximilian Wiedemann, Wolf-Werk, Prof. M. Kaufmann, Irene Kau und Sven Brieskorn. Die Ausstellung "Change your  view"  ist  bis zum 30.06.2013 Kunstinteressierten zugänglich.

Zur Begrüßung sprachen Harald Bont und der TV- Moderator Peter Nemec, der Kunst als eine Investitionsmöglichkeit  in krisengeschüttelten Zeiten zu seinem Thema machte. 

 Harald Bont
Die KAMEHA-Suite ist ein Business- und Lifestyle- Treffpunkt in der Mainmetropole, dessen Atrium vor historische Kulisse und gigantischer Kuppel ein idealer Ort ist, um hochwertige Kunst im angemessenen Rahmen zu präsentieren. Das 1898 erbaute Palais erhielt übrigens kürzlich den „Location Award in der Kategorie „Beste Historische Location“. 

Dort nun hängt das „Weltenbild“ von Wolf-Werk,  ein Stahl- Objekt, das mich sofort faszinierte. Der Künstler setzt sich hier mit der vergehenden Zeit auseinander und in diesem Zusammenhang mit dem Wahrnehmen von Lücken. Diese Form der Beachtung ist notwendig, wenn man nach Vollendung im Sinne von Ganzheit strebt, dem großen Thema nicht nur buddhistisch orientierter Zeitgenossen. 

Die Schweißkonstruktion aus massiven Edelstahlplatten bedarf eines umfangreichen Bürokomplexes, um wirklich zur Geltung zu kommen  und könnte durch seinen gedanklichen Hintergrund ein aussagekräftiges Wahrzeichen eines an Kunst interessierten Unternehmens mit einer lobenswerten Firmenphilosophie werden, die gegen die Ausbeutung der Drittländer Stellung bezieht und sich ernsthaft für Nachhaltigkeit einsetzt. 

Ein Blickfang der besonderen Art- nicht nur für Männer - sind die Werke von Maximilian Wiedemann, dessen Sammler aus der Unterhaltungs- und Modeindustrie, aber auch aus der Finanzindustrie kommen. Karl Lagerfeld, auch Carla Bruni-Sarkozy, um nur zwei namhafte Persönlichkeiten zu nennen, besitzen Werke von dem gebürtigen Frankfurter, der 15 Jahre lang Erfahrungen in der Werbebranche sammelte.

Wiedemann übt in seinen Werken humorvoll Kritik an der Welt des schönen Scheins. Inspirieren ließ er sich von Luxusmarken und internationalen Berühmtheiten, auch von Künstlern wie Andy Warhol und Richard Prince. Dabei arbeitet er mit Materialien wie Aluminium in Kombination mit Neon oder LED, sowie innovativen Drucktechniken und Fotografie. 

Prof. Manfred Kaufmann, Irene Kau und Sven Brieskorn sind neue Stars in der Frankfurter Kunstszene, über die man auf „Buch, Kultur und Lifestyle“ demnächst gewiss noch mehr erfahren wird. 

Alles in allem war es ein gelungener Abend. Viel und angeregt wurde in kleinerem Kreise anerkennend über die Kunst gesprochen. Das ist eine gute Basis, um die Objekte auch zu kaufen. 

Kunst und Kommerz bilden eine nicht hinweg diskutierbare Einheit. Schon Dürers Frau vermarktete die Bilder ihres Mannes, wie ich gelesen habe, auch in Frankfurt. Familien, die damals in Dürer investierten und dessen Werke eventuell heute noch besitzen, haben nicht nur seit Jahrhunderten Freude beim Anblick der Bilder, sondern  zudem eine sagenhafte Wertsteigerung. Dies gilt auch für viele andere Bilder von vormals keineswegs so bekannten Künstlern wie dem Nürnberger Renaissancemaler. Suche man also, das "fehlende Stück", um seinem persönlichen Rahmen das zu schenken, wonach er strebt… 

Empfehlenswert.













Bilder: Helga König