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Mittwoch, 22. Oktober 2025

Eventbericht Helga König: Lesekonzert mit Britta Röder und Hans-Werner Brun zu den Erzählungen "Fliehkraft".

Britta Röder und Hans-Werner Brun
Am Dienstag, den 21. Oktober 2025 fand in der evangelischen Kirche in Riedstadt-Goddelau das Lesekonzert mit Britta Röder und Hans-Werner Brun zu den Erzählungen "Fliehkraft" statt. 

In dieser alten Barockkirche aus dem frühen 17. Jahrhundert wurde der in Goddelau geborene Dichter Georg Büchner am 26. Oktober 1813 getauft. Der Tauftisch wurde 1629 von einem lokalen Dorfschreiner angefertigt. Er wird von einer achteckigen Decke geziert. Gestern wurde der Tauftisch für die Lesung zu einem Büchertisch umfunktioniert. Das hätte Georg Büchner gewiss erfreut. 

Die Kirchen in Riedstadt mittlerweile als auch weltliche, kulturelle Begegnungsstätten zu begreifen, finde ich überaus begrüßenswert, nicht zuletzt, weil sie so sinnstiftend belebt  und in den kommenden Jahrzehnten weiterhin noch Zukunft haben werden, trotz des andauernden Mitgliederschwunds.  Eine solch lobenswerte Maßnahme ist man den Erbauern und Kunsthandwerkern schuldig.

Britta Röder
Wie man dem Kulturprogramm der Büchnerstadt- Riedstadt entnehmen kann, sind für dieses Jahr noch einige interessante Veranstaltungen geplant. 

Das sehr gut besuchte Lesekonzert mit Britta Röder und Hans-Werner Brun zu den Erzählungen "Fliehkraft" hat gezeigt, dass das Interesse an solchen Veranstaltungen groß ist und von daher  ausgebaut werden sollte. 

Britta Röders Erzählband "Fliehkraft" habe ich letzte Woche auf "Buch, Kultur und Lifestyle" rezensiert und war begeistert, wie fesselnd die Autorin aus einigen ihrer brillanten Erzählungen Passagen vortrug, ohne die Neugierde auf die einzelnen Texte zu schmälern. Das war meisterlich! 

Ihre Überlegungen zu Ende der Lesung, zu dem Zitat von Perikles "Das Geheimnis des Glücks ist die Freiheit, und das Geheimnis der Freiheit ist der Mut", das Britta Röder den Erzählungen vorangestellt hat, rundeten ihren Vortrag perfekt ab. 

Helga König (links), Britta Röder (rechts)
Tauftisch Büchners (gestern Abend Büchertisch) davor
Das Unübliche an dieser Lesung waren die musikalischen Einblendungen des Songpoeten Hans-Werner Brun, der korrespondierende Texte zu den Erzählungen geschrieben hat und diese, begleitet von seiner Gitarre, in den Lesepausen einfühlsam vortrug. 

Das gekonnte Wechselspiel von Britta Röder und Hans-Werner Brun sorgte dafür, sich nicht nur intellektuell, sondern auch emotional auf "Fliehkraft" einzulassen, immer wieder angetan von dem, was dem Publikum an weltlich Kulturellem im Hier und Heute in dem sakralen, barocken  Umfeld entgegen gebracht wurde. 

Ein gelungener Abend.

Helga König

Montag, 22. September 2025

Event: "Filztussi and Friends "Markt für Kunsthandwerk vom Feinsten, 21.9.25, Riedstadt-Wolfskehlen

Helga König (links), Karin Krenn
"Filztussi" rechts
Auf dem Gelände einer denkmalgeschützten, ehemaligen Hofreite in Riedstadt-Wolfskehlen, die zwischenzeitlich von dem agilen Besitzer des Riedstädter "Eiswölkchens" bewohnt wird, fand am 21.9.25 ein bemerkenswerter "Markt für Kunsthandwerk vom Feinsten" statt. 

Kunsthandwerk, so erfährt man bei Wikipedia, stehe für jedes Handwerk, für dessen Ausübung künstlerische Fähigkeiten maßgebend und erforderlich seien. Bei den Produkten des Kunsthandwerks handele es sich um eine eigenständige handwerkliche Arbeit und nach eigenen Entwürfen gefertigte Unikate. 

Die ausgestellten Arbeiten unterschieden sich, das wurde allen BetrachterInnen gewiss rasch klar, von denen, die in der Regel auf Jahrmärkten angeboten werden. Beim gestrigen Markttag ging es tatsächlich um Arbeiten, die von den Akteuren viel künstlerisches Können, Kreativität und Geduld abverlangen. Nichts ist abgekupfert! 

Bevor ich mir einen Überblick über die ausgestellten Objekte verschaffte, unterhielt ich mich mit der Organisatorin des Events. Karin Krenn betreibt die "Filzwerkstatt Karin Krenn" und nennt sich flapsig "Filztussi". 

Die kreative Kunsthandwerkerin fertigt Ringe, Halsketten, Pulswärmer und andere geschmackvolle Accessoires an. Für die Pulswärmer nimmt sie nur hochwertige, feine Garne und strickt dabei in komplizierten, zeitaufwendigen Mustern. Hier ist Koordinationsfähigkeit gefragt! 

Die gewählten Farbtöne sind sehr edel, sodass die Pulswärmer sich bestens auch zu Businessblazern tragen lassen und solchen, zumeist farblich gedeckten Jacketts etwas "pepp" verleihen. 

Interessant auch sind die Ringe aus Filz, die am Finger angenehm weich, ein ganz neues Schmuckgefühl entstehen lassen. Die Steine, die die Filzringe krönen, gepaart mit Sterlingsilbereinfassung machen diese ungewöhnlichen Schmuckstücke zu echten Hinguckern, ganz ähnlich wie die Kugelkette in der Farbe Lapislazuli aus Filz. Die Nachhaltigkeit dieser Produkte überzeugt!

Karin Krenn bietet übrigens Filzkurse für Erwachsene und Kinder an. 

Die Ausstellerin Simone Kalka ist eine, Wolfskehlen ansässige, zertifizierte Kräuterpädagogin BNE. Sie bietet Wildkräuterführungen, Wildkräutervorträge, Themenworkshops rund um Wildkräuter und zahlreiche Produkte aus ihrer Kräuterküche an. Solche Produkte konnte man am gestrigen Markttag kennenlernen. 

Bemerkenswert auch sind die Arbeiten von Steffi Günther die die "Impuls Werkstatt" betreibt. Auch sie erteilt Kurse im Kreativbereich für Kinder und Erwachsene. Steffi Günther ist staatlich anerkannte Erzieherin sowie Fachkraft für Kunst und Gestaltung. Ihre wunderschönen Papierarbeiten erfordern große Fingerfertigkeit. 

Doch es gab noch weitaus mehr zu sehen. Hübsche Töpferarbeiten, Glasschmuckarbeiten, kleine Kunstwerke aus Seife, Drechselkunstwerke, für alle, die Holz mögen, auch handgemalte Geschenkkarten etc., etc. 

Wer mehr über "Filztussi and friends“ erfahren möchte, kann sich an Karin.filz@gmx.de wenden. 

Sich jetzt schon kundig machen, was man sich zu Weihnachten wünscht oder was man verschenken kann, ist gewiss kein Fehler. Unikate sind natürlich von besonderem Reiz in unserer Welt, in der Beliebig- und Einfallslosigkeit vorherrscht. 

Am 27.9.-28.9 2025 hat man Gelegenheit sich auf Jagdschloss Kranichstein schlau zu machen, was die Kreativen dann anzubieten haben.

Helga König

Sonntag, 14. September 2025

Eventbericht: 40 Jahre HGV Wolfskehlen "Bees Denäwe", 13.September 2025

Klaus Lohr, Helga König
Weil am gestrigen Abend der große Saal im "Wolfskehler Bürgerhaus" seitens der Verantwortlichen des Riedstädter Rathauses für eine Werbeveranstaltung der AfD schon bereitgestellt worden war, musste der Vorstand des HGV für die Kulturveranstaltung des südhessisches Kabarett- und Mundartduos "Bees Denäwe" einen anderen Ort für das Jubiläums-Event finden, was in Wolfskehlen nahezu unmöglich war.

Erfreulicherweise öffnete die 1000 Jahre alte Kirche großzügig ihre Pforten für das vor allem Freude schenkende Ereignis, das durch das musikalische und sprachliche Können von Klaus Lohr, den schmucklosen Innenraum des protestantischen, zumeist verwaisten Gotteshauses wie durch Magie zum Leuchten brachte. 

Klaus Lohr
Das bereits rund 40 Jahre bestehende Mundart-Duo “Bees Denäwe“ erhielt 2023 den durch die Firma MERCK und die Volksbank Darmstadt Südhessen gestifteten SPIRWES-Künstlerpreis. Dabei agieren Klaus Lohr und Franz Offenbecher auf der Bühne ohne Verstärker, spielen auf unterschiedlichen Saiteninstrumenten, Klaus Lohr darüber hinaus noch auf einer mit einer Halterung an seinem Kopf befestigten Mundharmonika, der er zeitgleich mit einem Saiteninstrument fetzige Töne entlockt. Gewiss nicht einfach!

Wer "Heimatmusik" erwartetet hat, musste schmollen, denn das Duo rockt sich durch unterschiedliche Musikstile, wobei Klaus Lohr so beweglich und glühend tanzt als würde er auf einer heißen Herdplatte stehen. Faszinierend, dieses Temperament! Alles an ihm ist behände, die Bewegungen, die Musik, die Worte, die geradezu aus seinem Mund herauspurzeln, ohne an einen Wortschwall zu erinnern. Aus diesem Wortakrobaten sprudelt eindeutig unversiegbare, sprachliche Intelligenz. 

Franz Offenbecher, der für die Begleitmusik zuständig ist, wirkt geradezu stoisch. Dadurch entsteht genau die Spannung, die Klaus Lohr noch hibbeliger erscheinen lässt. Die Lieder, die er selbst textet, strotzen vor hintergründigem Wortwitz. Man spürt wie er sich beim Texten amüsiert. Er weiß genau, was er damit bei seinem Publikum bewirkt. Klaus Lohr ist ein Profi, ein charmanter dazu. Er wickelt sein Publikum gekonnt um den Finger.

"Bees Denäwe" in de "Wolfskehler Kersch" 
Wer bei diesem Duo nicht schmunzeln, lächeln oder lachen kann, ist eindeutig sauertöpfisch. Die Inhalte der in Mundart vorgetragenen Lieder sind nicht selten sozialkritisch, politisch hinterfragend, aber mitunter einfach sich am Dialekt ergötzend oder gemacht, damit alle sich "schippelig" lachen. Das gilt auch für die Liebeslieder, die durch Komik bestechen. 

Klaus Lohr zeigt Absurditäten im Verhalten der alteingesessenen Dorfbevölkerung auf, singt vom hickelnden Hinkel und freut sich, wenn er zeigen kann, dass Leute, die Mundart sprechen, durchaus komplex denken können. Er jedenfalls kann es und verbreitet gute Laune durch seinen hintergründigen Humor. 

Helga König

Freitag, 5. September 2025

Eventbericht Helga König: Griesheimer Wochenmarkt, 5.9.2025

Vor einigen Jahren habe ich auf "Buch, Kultur und Lifestyle" und dort auf der "Eventseite" den Wochenmarkt von Mainz und von Höchst/Main vorgestellt. Daran anknüpfend möchte ich heute ein paar Zeilen zum Griesheimer Wochenmarkt schreiben und einige Fotos dazu zeigen, die ich heute Morgen realisiert habe. 

Das Foto von mir hat eine freundliche Marktfrau gemacht, deren hübsche Blumensträuße ich sehr schätze, weil sie ähnlich wie die angebotenen Blumenkränze für Hauseingänge viel Freude kommunizieren und keinen Herbstblues zulassen. 

Freude und Kommunikation bilden, neben dem Wunsch, etwas Delikates einzukaufen, für Marktbesucher wohl die Haupttriebfedern, sich am Freitag auf den Weg zu machen und sich vom Marktleben inspirieren zu lassen. Selten sieht man Menschen mit Einkaufszetteln in der Hand. Kochideen ergeben sich beim neugierigen Gucken wie auch beim neugierigen Erschnuppern der feilgebotenen Waren. Marktleben regt bekanntermaßen die Sinne an. Der Duft von reifen Mirabellen lässt uns wissen, wir befinden uns im Spätsommer.

In der Stadt Griesheim mit ihren rund 30 000 Einwohnern betreiben nach wie vor Bauern ihre Landwirtschaft auf den Äckern rund um die Stadt und sorgen so für gutes Gemüse und Obst aus der Region. 

Eine Skulptur auf dem Markplatz erinnert an die "Griesemer Zwiebelfrauen", Marktfrauen, die einst mit  Körben voller Zwiebeln auch in umliegenden Märkten, wie etwa in Darmstadt, für den guten Ruf der Feldfrüchte aus Griesheim sorgten. 

Das Marktleben zeigt sich früh morgens anders als um die Mittagszeit, denn dann muss man sich nicht nur am Wolfskehler Verkaufsstand, an dem Fleisch, Schinken und Wurst angeboten werden, sondern auch an vielen anderen Verkaufsständen, in eine Schlange einreihen. Das bietet allerdings die Chance für Small-Talks, die sehr kurzweilig sein können, speziell wenn man auf alte "Griesemer" trifft, die teilweise noch den Dialekt der Zwiebelfrauen sprechen. Ein Dialekt, der zum Teil an den Dialekt, der im hessischen Ried gesprochen wird, erinnert, aber auch schon darmstädtisch und damit weltläufiger anmutet.

Neben den Produkten aus der Region werden auch mediterrane Lebensmittel angeboten, am Fischstand u.a. frische Doraden, an einem weiteren Stand unterschiedliche Sorten Oliven, dann sehr gute französische Käsesorten und dergleichen mehr. 

Das unterscheidet Griesheim von der Verbandsgemeinde Büchnerstadt-Riedstadt, die über den "Erweller Kochkäs" offenbar kulinarisch nicht hinauswachsen soll, denn man möchte ja den alten Marktplatz mit den schönen Platanen in Wolfskehlen auf keinen Fall sinnstiftend beleben. Warum auch immer. Er würde sich bestens als das anbieten, wofür er gedacht ist, weit weg von dem hässlichen Rathaus in Goddelau, diesem aufgeblähten Kasten auf einer Betonwüste. 

Am Weinstand in Griesheim, an dem sich um die Mittagszeit nicht wenige Marktbesucher tummeln, werden Weine aus Undenheim/Rheinhessen angeboten und zwar vom Weingut Stumpf, zum Genießen am Stand oder zum Mitnehmen für zuhause. 

Französischer Käse, Oliven, kleine Tomaten und ein Glas leichter rheinhessischer Rotwein sind eine gute Wahl an warmen Sommerabenden, wenn sich die Lust, etwas zu kochen nicht einstellen mag...! 

Was lernt man bei solchen Markterkundungen wie heute in Griesheim? 

Jeder Ort ist gut beraten, einen Marktplatz entsprechend zu beleben, wenn begriffen wurde, worum es in einer Kommune tatsächlich geht. Belebte Plätze sind ein Zeichen für gedanklichen Austausch, für neue Ideen, sind ein Zeichen dafür, dass ein Ort nicht nur eine Bettenburg sein möchte oder gezwungen wird, eine zu sein. Bettenburgen sind Schlafstätten, an denen -wie in Schilda- die Randsteine hochgeklappt werden, an denen Geschäftigkeit zum Fremdwort geworden und Schnarchen angesagt ist. Dynamik funktioniert anders.
 
Helga König

Mittwoch, 4. Juni 2025

Eventbericht: Richtfest der Erweiterung der hiesigen evangelischen Kita in Riedstadt/Wolfskehlen am 3. Juni 2025

Kita-Gruppe singt für die
fleißigen Bauarbeiter
Von meinem Arbeitsfenster aus blicke ich direkt auf die hiesige evangelische Kita von Riedstadt- Wolfskehlen. Dieser Kindergarten wurde erbaut als ich selbst noch ein Kind war. Für die damaligen Verhältnisse war er mehr als nur komfortabel und läutete eine neue Zeit ein, nicht nur, was die Räumlichkeiten, sondern auch, was die Art der Betreuung der Kleinen anbelangte. 

An den Gebäuden hier in der Ringstraße schließt sich ein grüner Teppich, bestehend aus Gras und Klee an, auf dem die Kinder toben können. Alter Baumbestand sorgt im Sommer für genügend Schatten.

Schade, dass für den Erweiterungsbau viele ebenfalls alte Bäume abgeholzt werden mussten. Stellt sich die Frage, wo adäquater Ersatz seitens der Kirche geschaffen wird? 

Herr Hess und ein Mitarbeiter
beim "Richtspruch"
Der Kindergartenbereich bestand bislang aus 3 teiloffenen Gruppen mit jeweils 25 Kindern und einer Krippengruppe mit 12 Plätzen für Kinder ab dem ersten bis zum dritten Lebensjahr. Durch die Erweiterung wird Platz geschaffen für weitere 25 Kinder, zudem entstehen eine neue Turnhalle, ein Speiseraum, sowie eine neue Küche und ein Waschraum. Wie kinderreich die kommenden Jahre werden, wird die Zukunft zeigen und da auch, ob Kinder aus den Nachbargemeinden dazukommen. Riedstadt endet bekanntermaßen nicht vor den Toren von Wolfskehlen! 

Die neue Turnhalle für die Küken ist äußerst begrüßenswert in unserer bewegungsarmen Zeit. Hier werden die ersten Grundlagen geschaffen für ein Gesundheitsbewusstsein bei diesen Heranwachsenden, was durch gezieltes Einüben von spielerischer Bewegung erreicht wird. Zudem wird ebenfalls spielerisch der Gemeinschaftssinn während der Bewegungsabläufe seitens der Erzieherinnen gefördert. 
Blick auf die Bauerweiterung
vom "Pfarrgarten" aus.

Der Kirchenvorstand der Gemeinde Riedstadt hatte zum Richtfest eingeladen. Pfarrer Herwig sprach ein paar Eingangsworte, bevor der Eigentümer der Baufirma Hess, - Herr Hess-, den traditionellen Richtspruch vortrug.  Das war spannend, nicht nur für die Kinder.

Mehr als nur lobenswert fand ich, dass Herr Hess sich nachdrücklich für den Bauauftrag bedankte. Dabei trägt die Gemeinde, also wir alle, die Hauptkosten, nicht aber die Kirche, die Bauherr ist. Seit den hohen Mitgliederverlusten wurde der Klingelbeutel wieder eingeführt. Eine logische Konsequenz. 

Ein Dankeschön der besonderen Art kam von den Kindern einer der Kita-Gruppen. Sie sangen für die Bauarbeiter das Lied "Wer will fleißige Handwerker sehen?" (in etwas abgewandelter Form) und trafen damit genau den Punkt, denn die Mitarbeiter der Firma Hess beeindrucken durch Fleiß und Pünktlichkeit, wie ich mich tagtäglich von meinem Arbeitszimmer aus überzeugen konnte und es noch immer kann
Beim Richtfest: Auf dem Foto von links nach rechts: Walter Bonn (BfR) Jens Funk (Kirchenvorstand) Helga König (BfR), Christian Hofmann (BfR), Mario Friedrich (BfR); Foto: Wilfried Büdinger (SPD)
Diese Männer leben also Werte, die vielerorts untergegangen sind, zum Schaden unserer Volkswirtschaft. Bei allem Maschinenlärm, der auf einer Baustelle entsteht, war es erfreulich, dass das Personal der Firma Hess sich als vorbildlich teamfähig erwiesen hat und  bei allem keine lauten Diskussionen um Kaisers Bart entstanden sind. 

Das hat die Männer natürlich  auch bei den Kindern sichtbar beliebt gemacht, wie man dem Strahlen der kleinen SängerInnen entnehmen konnte. 

Helga König

Donnerstag, 29. Mai 2025

Event: 33. Ökomarkt Büchnerstadt- Riedstadt/Erfelden, 29.5. 2025

Mitglieder der Fraktion BfR
(Bürger für Riedstadt)
In Zeiten des Klimawandels wird die Aufklärung im Hinblick auf Umweltbewusstsein immer notwendiger. Die Unumgänglichkeit biologisch angebauter Produkte, die Abkehr von Insektenvernichtungsmitteln, auch von Vermüllung durch Plastik etc., die Akzeptanz von Blumenwiesen, um das Überleben der Bienen und anderer Insekten zu sichern, ein entschiedenes Nein zur immer extremeren Verdichtung von Flächen in Städten und Gemeinden, die zur Vorhölle aller wird, wenn Unwetter hereinbrechen, sind nur einige Punkte, die uns durch Aufklärung bewusster werden lässt, welche Wege wir gehen müssen, wenn unser Ziel kluges Vorausschauen heißen soll. 

Der 33. Riedstädter Öko-Markt am Tor zum Naturschutzgebiet "Kühkopf" hat gezeigt, wie viele Möglichkeiten es gibt, Informationen an Besucher heranzutragen, wie viele Denkanstöße durch das, was an den einzelnen Ständen dort dargeboten wurde, auf den Weg gebracht werden konnten. Nun ist rasches Umsetzen angesagt! 

Natürlich gilt es den Stand der "NABU Groß-Gerau" mit seinen überaus lobenswerten Naturschutz-Infos an erster Stelle zu erwähnen. Dort lagen einige Informationsblätter aus, von denen ich hoffe, dass viele sie mitgenommen haben und nun lesen werden. Hier sollte man sich u.a. in das Blatt "Biologische Vielfalt. Warum sie wichtig ist und wie wir sie schützen können" vertiefen. "Biodiversität" heißt das Motto. Was man darunter zu verstehen hat und welche Faktoren zu ihrem Verlust beitragen, sollte jeder wissen, vor allem aber sollten sich jene politische Entscheidungsträger kundig machen, die vorgestrig, noch immer die Verdichtung von Flächen vorantreiben und verantwortungslos alten Baumbestand vernichten oder fruchtbares Ackerland dazu nutzen, größenwahnsinnige Bauprojekte in die Tat umzusetzen. Es geht nicht darum, sich Denkmäler aus Stein zu bauen, sondern der Natur zu dienen, denn von ihr leben wir. Aufwachen heißt das Gebot der Stunde! 

Der traumhaft- schöne Vorzeige-Ökomarkt fand übrigens unter alten Platanen in unmittelbarer Nähe des Altrheins statt. Idylle pur! An den Ständen wurden unter anderem Wildpflanzen und regionales Wildkräuter-Saatgut angeboten, auch Pflanzen für Küche und Garten. Bioprodukte aus dem nahegelegenen Odenwald hatten viele Abnehmer und ein Stand für Korbwaren lud dazu ein, sich bewusst zu machen, dass umweltbewusstes Einkaufen auch auf Wegwerftaschen aus Papier verzichtet.

Die Fraktion BfR "Bürger für Riedstadt" steht für eine sparsame Politik. Zu dieser gehört natürlich, dass man keine ökologische Misswirtschaft- (absolute Geldverschwendung) betreibt, die zu Lasten der Bürger und deren Nachfahren geht. Deshalb muss Schluss  sein mit der Verdichtung der Gemeinden  und ein ernstgemeintes Bemühen um biologische Vielfalt in den Gärten und Grünanlagen der Stadt an erster Stelle stehen. Nicht jede freie Fläche soll bebaut werden. Das gilt auch für den alten Marktplatz in Wolfskehlen! Die Bürger brauchen Luft zum atmen. Alles andere ist ungesund.  

Ein Ökomarkt ist ein Ort der Begegnung und Kommunikation, vielleicht für den ein oder anderen ein Ort der Erkenntnis, dass ökologische Vielfalt tatsächlich satt, gesund und glücklich macht.


Helga König