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Klaus Lohr, Helga König |
Erfreulicherweise öffnete die 1000 Jahre alte Kirche großzügig ihre Pforten für das vor allem Freude schenkende Ereignis, das durch das musikalische und sprachliche Können von Klaus Lohr, den schmucklosen Innenraum des protestantischen, zumeist verwaisten Gotteshauses wie durch Magie zum Leuchten brachte.
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Klaus Lohr |
Wer "Heimatmusik" erwartetet hat, musste schmollen, denn das Duo rockt sich durch unterschiedliche Musikstile, wobei Klaus Lohr so beweglich und glühend tanzt als würde er auf einer heißen Herdplatte stehen. Faszinierend, dieses Temperament! Alles an ihm ist behände, die Bewegungen, die Musik, die Worte, die geradezu aus seinem Mund herauspurzeln, ohne an einen Wortschwall zu erinnern. Aus diesem Wortakrobaten sprudelt eindeutig unversiegbare, sprachliche Intelligenz.
Franz Offenbecher, der für die Begleitmusik zuständig ist, wirkt geradezu stoisch. Dadurch entsteht genau die Spannung, die Klaus Lohr noch hibbeliger erscheinen lässt. Die Lieder, die er selbst textet, strotzen vor hintergründigem Wortwitz. Man spürt wie er sich beim Texten amüsiert. Er weiß genau, was er damit bei seinem Publikum bewirkt. Klaus Lohr ist ein Profi, ein charmanter dazu. Er wickelt sein Publikum gekonnt um den Finger.
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"Bees Denäwe" in de "Wolfskehler Kersch" |
Klaus Lohr zeigt Absurditäten im Verhalten der alteingesessenen Dorfbevölkerung auf, singt vom hickelnden Hinkel und freut sich, wenn er zeigen kann, dass Leute, die Mundart sprechen, durchaus komplex denken können. Er jedenfalls kann es und verbreitet gute Laune durch seinen hintergründigen Humor.
Helga König
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