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Freitag, 9. Dezember 2011

Bericht zur Veranstaltung: "Marcel Reich-Ranicki, Volker Hage, Joachim Unseld, Volker Weidermann- Frisch. Die ersten hundert Jahre", Donnerstag, 8.12.11, 1930 Uhr

 Marcel Reich-Ranicki
Am Donnerstag, den 8.12. 2011  um 19.30 Uhr  fand im Literaturhaus Frankfurt die Veranstaltung „Max Frisch. Die ersten hundert Jahre“ statt.  In dem ausverkauften Haus diskutierten Marcel Reich-Ranicki, Volker Hage, Joachim Unseld und Volker Weidermann über das Leben und Werk Max Frischs.
Max Frisch  wäre in diesem Jahr hundert Jahre alt geworden. Grund genug  an diesen Autor  zu erinnern. Volker Hage (Spiegel) und Volker Weidemann (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung) haben  beide  Biographien zu Max Frisch verfasst, die nach Meinung Reich-Ranickis   beide ihre Berechtigung haben und beide lohnenswert zu lesen seien. An beiden Büchern hatte er nichts zu tadeln.
Auf die Frage, welches  der Bücher  von Frisch ihm,  Reich-Ranicki, am besten gefalle, nannte er  das Buch „Montauk“, während für Joachim Unseld „Homo faber“ Frischs stärkstes Buch  ist.
Die Diskutanten stellten einhellig fest, dass Frisch stets  sehr viele private Erfahrungen in seinen Büchern verarbeitet habe und  Weidermann konstatierte, dass  nur jene Romane, in die  Eigenerfahrungen einfließen, wirklich gut werden können.
Mit Ausnahme von Weidermann kannten alle Beteiligten Frisch persönlich und berichteten  vom Wesen dieses Schriftstellers, der  eine interessante Vita hatte und der  offenbar aus seinen zahlreichen Liebesbeziehungen Inspirationen für sein Werk  erhielt.
Seine Beziehung zu Ingeborg Bachmann  war Gegenstand  der Betrachtung.  Offenbar war Frisch ihr überaus ergeben und ordnete sich ihr in der Zeit ihrer Liebe  sehr unter, obschon dies nicht sein übliches Verhaltensmuster gegenüber Frauen gewesen sein soll.
Reich-Ranicki  hatte sich einst stark dafür gemacht, dass Frisch den Nobelpreis erhalten solle, wobei  Frisch  in seinen Augen nicht die schriftstellerischen Qualitäten eines Thomas Mann gehabt habe. Dieser bleibe für ihn noch immer der größte deutschsprachige Schriftsteller.
Mich hat  bei der gestrigen Veranstaltung im Literaturhaus  der Auftritt Marcel Reich-Ranickis am meisten berührt, der nach dem Tod seiner Ehefrau Theofila, es sich im hohen Alter nicht nehmen ließ, den  einstigen guten Bekannten Max Frisch  öffentlich zu ehren.
Anbei  eine Fotoreportage vom gestrigen Abend. Mit vielen Bildern  von dem, von mir sehr verehrten Marcel-Reich Ranicki.
 Marcel Reich -Ranicki
































 Joachim Unseld




















 Volker Weidermann










































 Dr. Uwe Wittstock




















Fotos: Helga König



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