Helga König |
Gestern am 22.Februar 2011 fand im Städel die Pressekonferenz zur Eröffnung des Städel-Erweiterungsbaus mit Sammlungsbereich Gegenwartskunst mit anschließender Pressevorbesichtigung statt. Es sprachen Max Hollein (Direktor des Städels), Dr. h.c. Petra Roth (0berbürgermeisterin der Stadt Frankfurt), Dr. Josef Ackermann (Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank), Dr. Michael Endres (Vorstandvorsitzender der gemeinnützigen Hertie Stiftung), Prof. Dr. Felix Semmelroth (Kulturdezernent der Stadt Frankfurt), Herr Wolfgang Kirsch (Vorsitzender des Vorstands der DZ Bank AG), Prof. Michael Schumacher (Architekt und Geschäftsführer von "schneider+schumacher") Prof. Wilfried Kühn (Architekt), Dr. Martin Engler (Sammlungsleiter Gegenwartskunst im Städel), Prof. Dr. h.c. mult. Nikolaus Schweickart (Vorsitzender der Administration des Städelschen Kunstinstituts).
Der Direktor des Städels Max Hollein teilte gleich zu Beginn der Pressekonferenz mit, dass mit der Eröffnung des Erweiterungsbaus des Museums die größte inhaltliche und architektonische Erweiterung der knapp 200-jährigen Sammlungsgeschichte abgeschlossen sei. Alle Podiumsmitglieder waren einhellig der Meinung, dass das rund 52 Millionen Euro teure Projekt (34 Millionen Euro Erweiterungsbau, 18 Millionen Euro Sanierung des Altbaus), das nach den Plänen der Frankfurter Architekten "schneider+schumacher" realisiert worden ist, gelungen sei. Finanziert wurde es durch die Unterstützung von Unternehmen, Stiftungen und zahlreichen Bürgern und Bürgerinnen zu 50% (rund 26 Millionen Euro) aus privaten Mitteln und zur anderen Hälfte aus öffentlichen Geldern.
Der Kulturdezernent der Stadt Frankfurt Prof Dr. Felix Semmelroth lobte die Erweiterung des Städel Museums als die großartige Zusammenarbeit zwischen dem Städel Museum und der öffentlichen Hand und man kann ihm nur zustimmen, dass das Museumsufer Frankfurt um ein architektonisches Juwel bereichert wurde.
Die Deutsche Bank überließ dem Städel allein 600 Werke. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass für Dr. Josef Ackermann Kunst und Kreativität die Quelle für Innovation und Wachstum ist, denn man könne in der Gegenwartskunst Strömungen in der Welt frühzeitig erkennen.
Die Auswahl der 600 Werke, die das Städel gemeinsam mit der Deutschen Bank getroffen hat, besteht aus 60 Gemälden und Skulpturen, 161 Originalen auf Papier und 379 Druckgraphiken von 46 Künstlern und Künstlerinnen, zu denen Hans Arp, Georg Baselitz, Joseph Beuys, Günther Förg, Gerhard Richter und andere zählen.
Dr. Ackermann ließ nicht unerwähnt, dass die Werke von der Deutschen Bank in Form eines unbefristeten Leihvertrages an das Städel übertragen worden seien.
Aber auch aus der DZ Bank Kunstsammlung kamen über 220 zeitgenössische Fotoarbeiten bzw. Werkkomplexe von 76 Künstlern. Auf diese Weise konnte die Fotografie als das wohl zentrale Bildmedium der vergangenen Jahrzehnte integriert werden. Zu den Künstlern zählen in diesem Fall Matthew Barney, Thomas Demand, Andreas Gursky und viele andere mehr. Wolfgang Kirch (Vorstandsvorsitzender der DZ Bank) ließ nicht unerwähnt, dass Max Hollein die Fotografien für das Städel ausgesucht habe.
Man erfuhr seitens der Architekten viel Wissenswertes zur Architektur des Erweiterungsbaus. Das Gebäude werde über eine zentrale Achse vom Haupteingang auf der Mainseite her erschlossen. Man gelange durch die geöffneten beiden Bogenfelder rechts und links der Treppe im Hauptfoyer auf das Niveau des Metzler-Foyers. Gemeinsam mit dem angrenzenden, von Thomas Demand neu gestalteten Metzler-Saal diene das Foyer auch weiterhin als Veranstaltungsbereich des Museums und sei zeitgleich als Ausstellungsfläche zu nutzen. Eine Treppe (siehe Bild unten) führt in den unter dem Garten gelegenen 3000 m² großen Erweiterungsbau, den wir im Anschluss an die Pressekonferenz besichtigten.
Dass dieses Projekt überhaupt realisiert werden konnte, hat man in erster Linie Dr. h.c. Petra Roth, der Oberbürgermeisterin der Stadt Frankfurt zu verdanken, die für politisch breite Zustimmung im Hinblick auf die Visionen des kunstsinnigen Vorstandsvorsitzenden der gemeinnützigen Hertie-Stiftung, Dr. Michael Endres sorgte.
Wir erlauben uns an dieser Stelle, Ihnen einen visuellen Eindruck von dem neuen unglaublich beeindruckenden Gebäude zu geben und eine kleine Bilderauswahl der dort ausgestellten Kunst zu präsentieren, um Ihnen allen auf diese Weise den Besuch des Städels ans Herz zu legen. Wir versprechen, dass Sie ein großartiges Erleben mit der Erweiterung des Städels haben werden, nicht nur im Hinblick auf die phantasische neue Architektur. Das Raumgefühl ist einzigartig, ja fast erhaben und zu keinem Zeitpunkt hat man das Gefühl, sich unter der Erde zu bewegen, zumal auch durch die vielen Lichtkuppeln das Tageslicht mit in die Räumlichkeiten eingespeist wird.
Auf die Fülle der bedeutenden Exponate von Künstler der Gegenwart wurde ja schon hingewiesen. Sie haben in diesem architektonischen Juwel einen Platz gefunden, der ihre Bedeutung angemessen wiederspiegelt.
Peter J. und Helga König
Impressionen
Fotonachweis der Impressionen : Pressebilder des Städelmuseums Fotos 1,2,4,6,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19,20,21,22 und Fotos von Helga König (Bilder 3,5,7,8,9)
Zu den gezeigten Gemälden:
Nr. 10: Marcus Lürpitz, Ohne Titel 1965,
Nr. 11: Georg Baselitz , Acker, 1962
Nr.12: Thomas Demand, Büro 1995 (2007)
Nr. 13: Hermann Glöckner, Gefaltete Streifen in Rot und Weiß auf Schwarz,1933
Nr.14: Andreas Gursky. De Gaulle
Nr. 15: Karl Horst Hödicke, Holland Hd. Kl. A, 1964
Nr. 16: Yves Klein, Relief éponge bleu (Kleine Nachtmusik) (Blaues Schwammrelief), 1960
Nr.17: Ernst Wilhelm Nay, Rotklang 1962
Nr.18: Neo Rauch, Stern
Nr.19: Thomas Struth, Louvre III, Paris, 1989
Nr.20: Cindy Shermann, Untiteld #(Ohne Titel#77),1980
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